Oberhausen. 1000 neue Arbeitsplätze hat der Lieferdienst Picnic für sein neues Zentrallager in Sterkrade angekündigt. Nur zehn Laster fahren vom Lager weg.
Im Gewerbegebiet Weierheide in Sterkrade ist das neue Zentrallager von Picnic, dem Lebensmittel-Lieferdienst, im Bau. Weitere 1000 neue Arbeitsplätze sollen dort geschaffen werden, obwohl dabei 1500 Roboter zum Einsatz kommen werden. Und das, um ganze zehn von dort abgehende Lkw am Tag beladen zu können. So hat es Picnic-Deutschland-Gründer Frederic Knaudt vor der Sommerpause dem Planungsausschuss im Rathaus vorgestellt.
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Dort waren er und Peter Mais von Edeka zu Gast. Mais erklärte, die Picnic-Ansiedlung sei schon bei der Planung des Edeka-Zentrallagers mitgedacht worden. Es wird mit 50.000 Quadratmetern Fläche noch einmal etwa halb so groß wie das von Edeka und soll Waren für 200.000 Haushalte in der Region vorhalten.
Edeka beliefert auch das Picnic-Lager
Was den Wareneingang des Lagers angeht, so ist die Menge bereits in der für Edeka enthalten, erfuhren die Ausschussmitglieder. Edeka übernimmt zum großen Teil die Belieferung des neuen Nachbarn. „Picnic ist wie ein eigener Edeka-Kunde“, erklärten die Gäste.
Ulrich Real (SPD) und Tim Heinzen (Grüne) interessierten sich daraufhin für den Warenausgang bei Picnic. Sie erfuhren, dass vom neuen Zentrallager aus zehn Unterverteilzentren (Hubs) in der Umgebung beliefert werden. Eines von ihnen ist auf dem ehemaligen Babcock-Gelände in Lirich. Jedes von ihnen werde, so Knaudt, am Tag von einem einzigen Lkw angefahren. Das wären zehn ausgehende Lkw-Fahrten pro Tag. In den Hubs erfolgt dann die Umverteilung auf die kleinen Elektrofahrzeuge.
Das Lager mit den am meisten automatisierten Vorgängen
Wie es sein kann, dass für das „modernste E-Food-Lager der Welt mit den am meisten automatisierten Vorgängen“ (Knaudt) bei nur zehn Lkw-Ladungen täglich ähnlich viele Beschäftigte benötigt werden wie bei Edeka, wurde aber nicht mehr gefragt. Edeka arbeitet (noch) nicht mit Robotern und dort sind nach Auskunft des Unternehmens zur Zeit 820 Personen tätig. Es sollen ebenfalls einmal 1000 werden.
Mit dem Picnic-Lager ist aber eine größere Büroabteilung verbunden. Eine Nachfrage der Redaktion zu den Details hat die Firma nicht beantwortet. Für beide Lager wurde mit rund 1000 zusätzliche Lkw-Fahrten (Zu-und Abgang) pro Tag kalkuliert.