Oberhausen. Dass für viele Bürger der normale Alltag zu teuer geworden ist, spüren nach den Tafeln nun die Gebrauchtkleider-Läden: Warenspenden gesucht.
Nicht nur die Oberhausener Tafel, sondern auch das Friedensdorf spürt in seinen Gebrauchtwaren-Läden, dass die Menschen im Stadtgebiet von der Preis- und Energiekrise stark getroffen sind.
Bei einer allgemeinen Preissteigerungsrate in Nordrhein-Westfalen von 7,5 Prozent im Juni müssen mehr und mehr Oberhausener sparen – oder bereiten sich bereits durch vorsichtigen Konsum auf die extrem hohe Verteuerung ihrer Heiz- und Stromkosten in den nächsten Monaten vor. So stellen sich bereits Facharbeiter in die lange Warteschlange vor den Lebensmittel-Ausgaben der Oberhausener Tafel. Das Friedensdorf wiederum bemerkt in seinen beiden Friedensdorf-Interläden in der Oberhausener Innenstadt (Lothringer Straße 21) und in der Sterkrader City (Steinbrinkstraße 207) eine starke Nachfrage.
„Es gibt einen enorm hohen Bedarf an gut erhaltener Kleidung oder Haushaltsgegenständen zu einem kleinen Preis“, heißt es aus der Friedensdorf-Zentrale in Dinslaken. Das liegt an mehreren Faktoren. Eine Ursache sind auch die Ukraine-Kriegsflüchtlinge, die auf der Suche nach bezahlbaren Waren sind. Aber auch jüngere Menschen schauen vermehrt in die Friedensdorf-Interläden, weil sie Wert auf Nachhaltigkeit legen – und aus Klimaschutzgründen lieber gute Gebrauchtkleidung als neue Mode aus den Kaufhäusern und Boutiquen bevorzugen.
Deshalb bittet nun das Friedensdorf alle Bürgerinnen und Bürger, die es sich leisten können, noch gut erhaltene Produkte zu spenden, damit die Läden ein breites Angebot den ärmeren und jüngeren Bevölkerungsschichten machen können.
Gesucht werden vor allem gut gepflegte Bekleidung, Haushaltsartikel wie gut erhaltende Bettwäsche, Handtücher oder Haushalts- und Küchenutensilien (aber keine Elektronik!). Zudem herrscht ein großer Bedarf an Schuhen, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Selbst Schuhwerk, das lange nicht mehr getragen wurde und im Schrank steht, ist für die Friedensdorf-Kunden eine wertvolle Unterstützung.
Öffnungszeiten der Annahmestelle des Friedensdorfes für Sachspenden verlängert
Aufgrund des großen Bedarfs sind ab sofort die Uhrzeiten für die Annahme von Sachspenden in der Annahmekammer der Lagerhalle der Friedensdorf-Zentralstelle (Lanterstr. 21, 46539 Dinslaken) verlängert worden. Nun ist es wieder möglich, Sachspenden montags bis freitags zwischen 8 Uhr und 16 Uhr abzugeben. „Wir freuen uns, dass wir es Spendern ermöglichen können, Sachspenden auch im Vormittagsbereich bei uns abzugeben. Pandemiebedingt war dies zuvor leider nicht immer möglich“, sagt Friedensdorf-Mitarbeiterin Sarah Beckmann nach Angaben in einer Pressemitteilung. Samstags werden die Spenden von 8 Uhr bis 15.30 Uhr entgegengenommen.
Wer seine Spende nicht selbst bringen kann, sollte sich direkt bei der Friedensdorf-Zentrale unter 02064-4974-0 informieren.