Oberhausen. Für Schmachtendorf entwickelt sich die kommende Verlegung einer neuen Wasserstoffleitung zu einem Top-Thema. Was sagt der Heimatverein dazu?

Der Heimatverein Schmachtendorf dringt darauf, dass die geplante neue Wasserstoffleitung Dorsten-Hamborn (DoHa) möglichst naturverträglich verlegt wird. Der Vorsitzende des Vereins, Tobias Szczepanski, hat jetzt eine Stellungnahme an den Regionalverband Ruhrgebiet (RVR) geschickt.

Beim RVR läuft das so genannte Raumordnungsverfahren zu dem Projekt. Noch sind viele Details offen: Bislang gibt es mehrere, rund 600 Meter breite Planungskorridore, in denen die Leitung verlegt werden könnte. Auf jeden Fall wird die Leitung allerdings Schmachtendorfer Gebiet queren und dort in die Natur eingreifen, unterstreicht der Heimatverein.

Im Zuge des laufenden Raumordnungsverfahren beim Regionalverband Ruhr hat der Schmachtendorfer Heimatverein nun ein vierseitiges Positionspapier vorgelegt. „Grundsätzlich befürworten wir natürlich die klimaneutrale Transformation des Energiesektors, zu der auch grüner Wasserstoff gehört“, unterstreicht der Vorsitzende Tobias Szczepanski, „doch die vorgelegten Korridore bereiten uns Bauchschmerzen – zumindest in der jetzigen Form.“

So würde bei einem Verlauf durch den derzeit beantragten Korridor das bedeutende, aus Sicht des Heimatvereins „einzigartige“ Naturschutzgebiet „Im Fort“ durchschnitten. Außerdem könnte möglicherweise das Biotop am Nassenkampgraben betroffen sein. Beide Bereiche würden aus naturschutzfachlicher Sicht als sehr erhaltenswert gelten.

Heimatverein: Sterkrader Wald darf nicht angetastet werden

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Eine andere Korridor-Variante sieht einen Verlauf der Wasserstoffleitung durch den Sterkrader Wald vor. Ein solches Vorgehen würde massiv in den Sterkrader Wald eingreifen und bis zu fünf Hektar Waldfläche beanspruchen, unterstreicht Tobias Szczepanski. Der Verein lehnt deshalb eine solche Variante kategorisch ab, sieht aber für den beantragten Korridor weiter nördlich Zustimmungsmöglichkeiten – wenn an bestimmten Stellschrauben nachjustiert werde, wie es heißt.

Tobias Szczepanski hat dazu schon eine konkrete Idee: „Gelingt es, die Trassenführung aus dem Fort heraus in den Bereich zwischen Autobahn 3 und der Straße Hinter den Kämpen zu verlegen und die Beanspruchung des Waldgebietes Hühnerheide möglichst gering zu halten, werden wir uns dem Projekt nicht verschließen, sondern es angesichts der Notwendigkeit von Energiewende und Klimaneutralität mit dem nötigen Wohlwollen begleiten.“