Oberhausen. Beschäftigte ohne Tarif erhalten weniger Geld und müssen länger arbeiten. Die SPD schlägt Maßnahmen vor, um etwas dagegen zu unternehmen.
Die Oberhausener sieht sich wegen abnehmende Tarifbindung alarmiert. „Immer weniger Arbeitnehmer in NRW werden nach Tarifverträgen bezahlt“, erklärt die Oberhausener SPD-Landtagsabgeordnete Sonja Bongers – und fordert vom Land, Unternehmen mit Tariflöhnen zu fördern.
„Seit Jahren beobachten wir, dass Unternehmen aus den Tarifbindungen aussteigen“, so Bongers weiter. Die Folge seien deutlich geringere Löhne, bei höheren Arbeitszeiten. 1996 habe die Quote von Unternehmen, die Tariflöhne zahlten, bei 82 Prozent betragen, heute liege sie nur noch bei 57 Prozent.
Weitere Nachrichten zum Thema:
- Landtagswahl: Oberhausen hat drei Abgeordnete im Landtag
- Oberhausen: Enttäuschung und Stille auf SPD-Wahlparty
- SPD besorgt: Skulptur „Die Sängerin“ soll verschoben werden
Grundlage ihrer Zahlen ist die Studie „Tarifverträge und Tarifflucht in Nordrhein-Westfalen“, die der Deutsche Gewerkschaftsbund gemeinsam mit dem Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der DGB-eigenen Hans-Böckler-Stiftung vorgestellt hat. Demnach bekommen tariflose Beschäftigte nicht nur weniger Geld, sondern müssen auch mehr Arbeitszeit leisten als die Kollegen in Unternehmen mit Tarifbindung.
Bongers sieht die neue Landesregierung gefordert: „Es muss jetzt ein Tariftreuegesetz umgesetzt werden, das wirklich die Belange der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer berücksichtigt. Öffentliche Aufträge sollten nur noch an Unternehmen vergeben werden, die auch Tariflöhne zahlen. Und auch bei der Vergabe von Fördergeldern müssen wir auf die Tarifbindung setzen.“