Oberhausen. Beim Gespräch mit der Stadtspitze hat die Lärmschutz-Initiative Grafenbusch nach eigenen Angaben keine Fortschritte erzielt. Im Gegenteil.
Die Lärmschutz-Bürgerinitiative für den Grafenbusch ist stinksauer. Aus dem Lärmschutz am Bahngleis in Höhe der denkmalgeschützten Siedlung wird offenbar nichts. Ein Gespräch mit der Stadtspitze habe das jetzt nochmals bestätigt. Die Initiative will aber nicht aufgeben und plant juristische Schritte.
Am Freitag hat Hajo Eikmeyer, Sprecher der Bürgerinitiative „Stoppt den Lärm im Grafenbusch“, eine Erklärung veröffentlicht. Eikmeyer und seine Mitstreiter formulieren: „Leider haben wir sehr enttäuscht das Rathaus nach dem etwa 60-minütigen Gespräch verlassen. Oberbürgermeister Daniel Schranz und der Beigeordnete Thomas Palotz haben sich noch bemüht, wirkten wertschätzend und zeigten Verständnis für unseren Zorn.“ Doch insgesamt habe man eher weniger Interesse seitens der Fachverwaltung verspürt, schildert die Bürgerinitiative ihre Eindrücke.
Gegenüber der Stadt habe die Bahn offenbar argumentiert, dass die Stahlbrücke im Grafenbusch aus statischen Gründen nicht mit Schallschutzwänden ausgestattet werden könne. Damit fiele dann der Kosten-Nutzen-Faktor schlechter aus und der Lärmschutz an der Siedlung sei somit insgesamt nicht mehr förderfähig.
Mit der plötzlichen Absage an das Lärmschutzprojekt hatte das Eisenbahnbundesamt im Frühjahr die Anwohner geschockt. Die Bürgerinitiative verweist auch in ihrer neuen Erklärung auf die vielen, anderslautenden Versicherungen der Deutschen Bahn, dass der Lärmschutz auf jeden Fall kommen werde.
Scharfe Kritik an Bahn-Manager
Die Bürgerinitiative zeigt sich besonders von NRW-Bahnmanager Werner Lübberink enttäuscht. Bis heute habe er es nicht für nötig befunden, den jüngsten Offenen Brief der Bürgerinitiative zu beantworten. Eikmeyer: „Und dass die Bahn ihr Wort bricht und die Zusage zurückzieht, haben wir überhaupt erst auf Umwegen erfahren. Auch schlägt sich Herr Lübberink bei Anfragen der Medien in die Büsche. Das alles ist – man kann es leider nicht anders sagen – erbärmlich.“
Die Initiative will sich nun rechtlichen Beistand suchen und wahrscheinlich den Weg der Klage gehen, um den Lärmschutz an der Siedlung doch noch durchzusetzen.