Oberhausen. Die Bewohner der Siedlung Grafenbusch sind sauer auf die Bahn, weil ein zugesagter Lärmschutz nicht realisiert wird. Oder gibt es doch Hoffnung?

Die Deutsche Bahn plant für den Juni eine öffentliche Informationsveranstaltung zu allen geplanten Lärmschutz-Projekten an den Bahngleisen in Oberhausen. Zugleich soll die Situation in Höhe der Siedlung Grafenbusch nochmals geprüft werden.

Dies hat eine Bahnsprecherin am Donnerstag auf eine Anfrage der Redaktion mitgeteilt. In unserer Anfrage ging es vornehmlich um den vom Eisenbahnbundesamt vor wenigen Wochen plötzlich abgesagten Lärmschutz für die Siedlung Grafenbusch.

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Die Bahnsprecherin bestätigt diesen Vorgang. Im Zuge des freiwilligen Lärmsanierungsprogramms des Bundes plane die Deutsche Bahn vier Lärmschutzwände (LSW) in Oberhausen. Eine davon sei die LSW 14 im Grafenbusch. Vor dem Bau von Lärmschutzwänden seien allerdings immer umfangreiche Planungen notwendig. Diese beinhalteten auch die Berücksichtigung der geltenden Förderbedingungen.

Bahnsprecherin: „Mit den kalkulierten Kosten nicht förderfähig“

Die Bahnsprecherin mit Blick auf die Situation am Güterzuggleis in Höhe der Siedlung Grafenbusch: „Aufgrund von gestiegenen Bau- und Materialpreisen und der sehr komplexen Baulogistik vor Ort mussten Fachexpertinnen und -experten der DB die ursprüngliche Planung ein weiteres Mal überprüfen. Diese Prüfung hat ergeben, dass die Planungen mit den kalkulierten Kosten nicht förderfähig sind, da die Förderkriterien des Bundes für die Lärmsanierung nicht erfüllt werden.“

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Die DB sei hierzu bereits mit der Stadt Oberhausen im Austausch und suche gemeinsam nach Lösungen, heißt es weiter. Um alle Beteiligten ausführlich zu informieren, werde die DB auf die Bürgerinitiative und die Anwohner der Siedlung Grafenbusch zugehen.

Auch eine öffentliche Informationsveranstaltung zur gesamten Lärmsanierungsmaßnahme in Oberhausen sei im Juni vorgesehen. Insgesamt plant die DB im Stadtgebiet Oberhausen aktuell Lärmschutzwände auf einer Länge von rund 15 Kilometern. Darüber hinaus würden passive Lärmschutzmaßnahmen, wie zum Beispiel Schallschutzfenster oder -lüfter, umgesetzt.