Oberhausen. Offener Brief von Oberhausen nach Düsseldorf: In dem Schreiben fordern die Menschen in Grafenbusch den zugesagten Lärmschutz am Güterbahngleis.
Die Bürgerinitiative „Stoppt den Lärm in Grafenbusch“ hat einen offenen Brief an den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für NRW, Werner Lübberink, geschrieben und appelliert in diesem Brief an den wichtigen Bahnmanager, doch noch den Lärmschutz am Bahngleis in Höhe der Siedlung Grafenbusch zu verwirklichen.
Die Initiative zeigt sich in dem Schreiben entschlossen, für das Projekt in der 2019 von der Deutschen Bahn versprochenen Form vehement einzutreten. Der Sprecher der Bürgerinitiative, Heinz Jürgen Eikmeyer, formuliert: „Wir werden alle, aber auch wirklich alle Hebel in Bewegung setzen, weil die Entscheidung für unser Leben eine wichtige Rolle spielt.“
Ohne jede Vorwarnung kam die Absage
Die Bahn hatte 2019 zugesagt, den Lärmschutz an den Güterbahngleisen in Höhe Grafenbusch zu verwirklichen und dabei zwei Lärmschutzwände aufzustellen, da die Güterzugstrecke dort auf zwei Ebenen verläuft. Nun hat das Eisenbahnbundesamt diese Zusage und das Geld für dieses Projekt nach internen Informationen aus dem Bahnkonzern plötzlich einkassiert, weil das Nutzen-Kosten-Verhältnis nicht mehr stimme.
Heinz Jürgen Eikmeyer und seine Mitstreiter wollen das nicht hinnehmen. „Auch bei der damaligen Zusage war schon davon die Rede, dass bei uns zwei Lärmschutzwände gebaut werden“, erklärt der Initiative-Sprecher in dem offenen Brief. Und auch damals sei dabei schon angemerkt worden, dass eine nahe gelegene Stahlbrücke in dem Streckenabschnitt beim Lärmschutz außen vorgelassen werden müsse.
„Wut und Enttäuschung – Tränen in den Augen“
Im Jahr 2021 habe es bereits konkrete Vorbereitungen für das Projekt gegeben und ein von der Bahn beauftragtes Ingenieurbüro habe um Zufahrtsrechte auf die privaten Grundstücke am Bahngleis gebeten, damit die Baufahrzeuge anrollen können. Umso unverständlicher sei nun die plötzliche Absage der Bahn, ohne dass jemand mit der Bürgerinitiative gesprochen habe. Eikmeyer: „Sie können sich vorstellen, welche Stimmung hier herrscht. Ich habe Menschen erlebt, denen vor Wut und Enttäuschung die Tränen in den Augen standen.“
Initiative bemüht sich um Gespräch mit OB Schranz
Die Bürgerinitiative bemüht sich unterdessen um einen Gesprächstermin bei Oberbürgermeister Daniel Schranz. Initiative-Sprecher Eikmeyer und seine Mitstreiter setzen darauf, dass die Stadtspitze ihren Einfluss bei der Bahn im Sinne des Lärmschutz-Projektes geltend machen kann.