Oberhausen. Das S-Bahn-Netz soll deutlich erweitert werden. Das fordern die Grünen. Im Konzept „S-Bahn 2.0“ ist Oberhausen mit wichtigen Vorhaben präsent.

Eine schöne künftige S-Bahn-Welt entwerfen die Grünen für Oberhausen: Gleich vier neue Haltepunkte für den S-Bahn- und Regionalbahnverkehr sieht das neue Konzept „S-Bahn 2.0“ der Grünen im Ruhrparlament für Oberhausen vor: Buschhausen, Kaisergarten, Olga-Park und Alstaden.

An diesen vier Punkten sollen neue Stationen entstehen, um den öffentlichen Nahverkehr in Stadt und Region attraktiver zu machen – ein ambitioniertes Programm, das bei einem entsprechenden Ausgang der NRW-Landtagswahl am 15. Mai konkret in Koalitionsverhandlungen einfließen soll, wie es heißt.

60 Seiten dick ist die Broschüre, erstellt von einer Arbeitsgruppe um die beiden Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Ruhrparlament, Birgit Beisheim und Patrick Voss. Die neuen Stationen in Alstaden und Buschhausen waren in den letzten Monaten bereits Teil der intensiv geführten Debatte um eine Reaktivierung der Walsumbahn über Buschhausen in Richtung Duisburg und Niederrhein. Hierfür haben sich zum Beispiel auch Politiker von SPD und CDU ausgesprochen.

Die Grünen im Ruhrparlament bringen nun zwei weitere neue Haltepunkte für Oberhausen in die Überlegungen ein: Oberhausen-Kaisergarten an der Straße Zum Eisenhammer und Olga-Park am Schnittpunkt der dortigen Bahnlinie mit der Oberhausener ÖPNV-Trasse. Hier soll dann der schnelle Umstieg vom Zug in die Busse und Straßenbahnen auf der Trasse möglich sein, etwa um zum nahegelegenen Centro zu gelangen.

Ausbau der Bahnkurve im Grafenbusch

Auf dieser Strecke soll nach den Vorstellungen der Grünen künftig die neue S-Bahn-Linie 36 fahren, die den Regionalexpress 44 ersetzt und mit den beiden neuen Stationen Olga-Park und Kaisergarten „zusätzliche Verbindungen in das Oberhausener Stadtgebiet schafft“, wie es in dem Konzept heißt. Um dies zu verwirklichen, fordern die Grünen in ihrem Entwurf einen zweigleisigen Ausbau der Bahnkurve durch den Grafenbusch in Richtung Bottrop. Bisher verläuft diese Strecke eingleisig. Derzeit verkehrt dort der Regionalexpress 44 (Moers - Bottrop). Ein Begegnungsverkehr von Zügen ist also dort zur Zeit nicht möglich. Das wollen die Ruhr-Grünen ändern, um die Strecke leistungsfähiger und attraktiver zu machen.

Der neue S-Bahn-Haltepunkt Oberhausen-Kaisergarten in Höhe der Straße Zum Eisenhammer soll den Kaisergarten als beliebtes Ausflugsgebiet auf kürzestem Weg an den Hauptbahnhof anbinden. So sollen mehr Menschen beim Ausflug zum Kaisergarten auf das Auto verzichten und auf die Bahn umsteigen.

An der Haltestelle Olga-Park soll nach den Vorstellungen der Grünen künftig der schnelle Umstieg von Linienbus und Straßenbahn in die neue S-Bahn-Linie 36 möglich sein.
An der Haltestelle Olga-Park soll nach den Vorstellungen der Grünen künftig der schnelle Umstieg von Linienbus und Straßenbahn in die neue S-Bahn-Linie 36 möglich sein. © FFS | kitsch Kai Kitschenberg

Die Ruhr-Grünen halten einen attraktiven S-Bahn-Verkehr, möglichst mit einem durchgehenden 15-Minuten-Takt von 6 bis 20 Uhr, für das entscheidende Instrument, um den ÖPNV in Stadt und Region metropolentauglich zu machen. Insgesamt fordern sie 114 neue Stationen für die Region. Oberhausen ist also immerhin mit vier neuen Stationen dabei präsent.

Zur Finanzierbarkeit all dieser Vorhaben sagt das Konzeptpapier der Ruhr-Grünen nichts. Politische Beobachter sehen es zugleich als Teil des laufenden NRW-Wahlkampfs. Die Grünen in NRW setzen darauf, mit ihren ÖPNV-Ideen bis zum Wahltag am 15. Mai neue Wählerinnen und Wähler zu gewinnen. Auch die Oberhausener Grünen haben sich bereits in diese Debatte eingeschaltet und unterstützen das Konzept.