Oberhausen. Ein Zaun kann nicht nur trennen, er kann auch Verbindungen schaffen. Der Zaun an der Lutherkirche im Oberhausener Bismarckviertel beweist es.

Der Zaun an der evangelischen Lutherkirche im Bismarckviertel ist jetzt wieder zu einem ungewöhnlichen Kommunikationszentrum im Stadtteil geworden. Hier verleihen Menschen aus dem Stadtteil ihren Gedanken und Gefühlen mit Blick auf den Krieg in der Ukraine Ausdruck.

„Der Angriff Russlands auf die Ukraine macht uns fassungslos“, sagt die Pfarrerin der evangelischen Lutherkirchengemeinde, Ulrike Burkardt. So habe es bereits ein zentrales ökumenisches Friedensgebet in der Lutherkirche an der Lipperheidstraße gegeben. Etwa 200 Menschen seien dabei zusammengekommen und hätten so auch die Gelegenheit gehabt, ihren Gefühlen und Gedanken Ausdruck zu verleihen und dabei aufzuschreiben, was sie bewegt.

„Wir wollen keinen Krieg! Wir wollen Frieden!“ Botschaften und Appelle am Zaun der Lutherkirche.
„Wir wollen keinen Krieg! Wir wollen Frieden!“ Botschaften und Appelle am Zaun der Lutherkirche. © PM | Ulrike Burkardt

Diese Gedanken und auch Gebete hängen jetzt am Zaun an der Lutherkirche und laden ein, sich dort wiederzufinden oder auch eigene Worte zu finden – dafür stehen Zettel und Stifte im Flyerkasten zur Verfügung.

Hinzu kommen Friedenstauben, die Kinder der Falkensteinschule gemalt und beschriftet haben. Auch die Kindergruppe „LutherKIDs“ hat ein Friedensbild gestaltet, das in den nächsten Tagen aufgehangen wird. Ulrike Burkardt: „So wollen wir Ängste und Sorgen miteinander teilen und Zeichen setzen.“

Weitere Friedensgebete jeweils freitags

Bis zu den Osterferien finden in der Lutherkirche weitere Friedensgebete statt – jeden Freitag um 18 Uhr. Der nächste Termin ist der 11. März.

Schon zu Beginn der Corona-Pandemie hatte sich der Zaun an der Lutherkirche zum Kommunikationszentrum gewandelt. Auch bei diesen Aktionen spiegelten gemalte Bilder und kleine Notizen die Gedanken und Gefühle von Menschen aus dem Stadtteil.