Oberhausen. Energieversorger sollen die Herkunft ihrer Produkte für die Verbraucher kenntlich machen – und ihnen die Option geben, „Putin-Gas“ abzulehnen.
Der Oberhausener CDU-Chef und Landtagsabgeordnete Wilhelm Hausmann bittet Verbraucher und Energieversorger um Unterstützung für die Ukraine im Kampf gegen den Aggressor aus Russland. „Mein Ziel ist der möglichst schnelle und vollständige Verzicht auf russische Gas- und Kohlelieferungen, mit denen der Despot Putin seinen brutalen Angriffskrieg finanziert“, erklärte der CDU-Politiker, der mit seinem Vorschlag direkt die regionalen und landesweiten Energieversorger ansprechen will.
Energieversorger könnten inzwischen genau die Herkunft ihrer Produkte verifizieren und für den Verbraucher darstellen, stellt Hausmann fest: „Wenn es mittlerweile üblich ist, alle möglichen Tarife zum Beispiel für Ökostrom anzubieten, so muss es auch möglich sein, einen Tarif ohne russische Rohstoffe auf den Markt zu bringen.“
Hausmann: Bürger würden „auch einen steinigen Weg mitgehen“
Mit Hartmut Gieske, dem Vorstand der Energieversorgung Oberhausen (EVO) hat Hausmann bereits ein erstes Gespräch geführt, in denen sich sein Gegenüberaufgeschlossen gezeigt habe: „Herr Gieske findet unseren Vorschlag gut und will ihn sehr zeitnah prüfen lassen.” Hausmann hofft natürlich, dass auch andere Energieversorger außerhalb von Oberhausen aufmerksam werden.
Dabei sei er sich sehr wohl bewusst, dass die ohnehin hohen Kosten durch einen Verzicht auf russische Energieträger noch einmal steigen könnten, so Hausmann weiter: „Zahlreiche Gespräche vermitteln mir aber den Eindruck, dass die Bürgerinnen und Bürger an dieser Stelle auch einen steinigen Weg mitgehen würden.“
Der 51-jährige Architekt und Politiker berichtet von einem Gespräch mit einem jungen Mann, der seit Jahren Verbindung zu Oberhausens ukrainischer Partnerstadt Saporishja hält: „Er erzählte mir, er würde im Zweifel eher sein Auto verkaufen, um die Gasrechnung zu bezahlen, als weiter indirekt diesen Krieg zu finanzieren.“