Oberhausen. Russland hat offenbar Oberhausens ukrainische Partnerstadt Saporishja angegriffen. Die Menschen dort harren ängstlich in Schutzräumen aus.
Russland hat offenbar Oberhausens Partnerstadt Saporishja im Südosten des Landes angegriffen. „Die Menschen harren ängstlich in Schutzräumen aus, es ist schrecklich“, erzählt Desbina Kallinikidou vom städtischen Büro für Interkultur. Über einen Kollegen mit direktem telefonischen Draht in die Ukraine habe sie vom Angriff auf Saporishja erfahren.
Seit Donnerstag herrscht Krieg in Europa: Russlands Präsident Wladimir Putin hat Truppen in die Ukraine einmarschieren lassen. Die Lage vor Ort ist unübersichtlich. Nach Saporishja strömen derzeit offenbar Tausende Flüchtlinge aus den Gebieten weiter östlich des Landes. „Dabei gab es schon vor Kriegsbeginn rund 50.000 Flüchtlinge in der Stadt“, berichtet Kallinikidou, die vor einigen Tagen noch mit ihrer ukrainischen Städtepartner-Kollegin telefoniert hat. „Sie hat zwei Söhne und damals schon unfassbare Angst gehabt, dass ihre Kinder in den Krieg geschickt werden.“
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„Es ist alles so schwer zu ertragen“, sagt Kallinikidou weiter. Für die Menschen in der Ukraine, so ist ihr Eindruck, war ein möglicher Krieg in Europa undenkbar. „Sie waren sich des Friedens ebenso sicher wie wir es uns in Oberhausen sind.“ Um den Menschen vor Ort zu helfen, steht die Rathaus-Mitarbeiterin in ständigem Austausch mit verschiedenen Hilfs-Organisationen. Oberbürgermeister Daniel Schranz hatte am Donnerstag bereits zugesichert, Oberhausen werde helfen, wie es eben geht.
Doch derzeit ist genau dies nicht möglich. „Wir kommen nicht zu den Menschen, der Flugverkehr ist eingestellt, über den Landweg müssten die Hilfslieferungen rund 1000 Kilometer passieren – quer durch die Ukraine.“