Oberhausen. Das älteste Hospital im Stadtgebiet, das Helios-Krankenhaus in Oberhausen-Styrum, wird kräftig aufgemöbelt – für 20 Millionen Euro.
Es ist das älteste Krankenhaus im Stadtgebiet, doch ab 2024 soll es für Patienten, Ärztinnen und Krankenpfleger so modern werden wie noch nie zuvor: Die Helios-Klinikgruppe mit Sitz in Berlin, die sich als größter privater Krankenhaus-Betreiber Europas sieht, steckt 20 Millionen Euro in ihr einziges Hospital in Oberhausen, ins St.-Elisabeth-Krankenhaus an der Josefstraße 3 in Styrum. Hier werden jährlich von 350 Mitarbeitern 9000 Patienten stationär und 20.000 Kranke ambulant behandelt.
Nun haben die städtischen Baufachleute knapp ein Jahr nach Antrag die Baugenehmigung für den gewünschten dreistöckigen Erweiterungsbau hinten auf dem Areal des Styrumer 200-Betten-Krankenhauses erteilt – und sofort danach hat die Klinikgeschäftsführung unter Anna Berrischen die Bauzäune aufstellen lassen.
Noch in dieser Woche wird der Baugrund aufbereitet, die Geräte werden jetzt anrollen. Bis Ende 2023 entsteht so ein dreigeschossiges Gebäude, das dem Krankenhaus mit dem um ein Stockwerk erhöhten Nebengebäude mehr Raum bietet, um mehr Patienten ansprechender behandeln zu können. Die Stockwerk-Erhöhung wurde bereits Ende 2021 abgeschlossen – und bietet nun der Klinikverwaltung zwölf zusätzliche Büroräume auf 320 Quadratmetern.
So entstehen helle Zweibettzimmer, Untersuchungsräume und Erholungsbereiche. Ein neuer zentraler OP-Trakt im Erdgeschoss soll für alle medizinischen Kräfte die Möglichkeit erleichtern, auf kürzeren Wegen fachübergreifend zusammenzuarbeiten. Hier ist auch ein Zentrum für ambulante Eingriffe angesiedelt. Im Investitionsvolumen steckt ebenso der Kauf moderner Medizintechnik, wie etwa der Erwerb eines neuen Magnetresonanztomografen (MRT), der nach offiziellen Angaben von Helios gestochen scharfe Aufnahmen nahezu jeder Körperregion ermöglicht.
Mit dem Bau wird auch eine offene Cafeteria für alle mit großer Terrasse eingerichtet. Im ersten Stockwerk werden die Pflegestationen erweitert, im zweiten Geschoss geht es luxuriöser zu: Hier entsteht ein neuer Wahlleistungsbereich überwiegend für Privatversicherte mit komfortablen Ein- und Zweibettzimmern sowie einem speziellen Service. Insgesamt aber wird der Komfort für alle Patienten erhöht, da die Erweiterung auch im Altbau die Chance bietet, aus Drei- und Vierbettzimmern Zweibettzimmer zu machen.
Auf die Genehmigung der Stadt hat die Helios-Gruppe bereits ungeduldig gewartet. Umso begeisterter sind nun die Reaktionen, dass die Bauarbeiter endlich die Schaufel schwingen dürfen. „Für uns ist das ein tolles Signal und ein wichtiger Meilenstein für die Zukunft“, erklärt Klinikgeschäftsführerin Anna Berrischen. „Mit dem nun genehmigten Bauvorhaben schaffen wir den notwendigen Platz für medizinischen Fortschritt und die Weiterentwicklung unserer Fachbereiche.“
Helios betreibt bundesweit 86 Krankenhäuser
Die Helios-Klinik-Gruppe (Berlin), die zum weltweit tätigen Gesundheitskonzern Fresenius (Bad Homburg) gehört, bezeichnet sich selbst als Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit europaweit rund 125.000 Mitarbeitern, die vor allem in Deutschland und Spanien arbeiten. 2021 lag der Umsatz insgesamt bei fast elf Milliarden Euro.In Deutschland verfügt Helios nach eigenen Angaben über 89 Kliniken, 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), sechs Präventionszentren und 17 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,4 Millionen Patienten behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt bundesweit mehr als 75.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die hier einen Umsatz von 6,7 Milliarden erwirtschaften.
Gleichwohl bittet die Klinikleitung Patienten schon jetzt um Verständnis, dass sich Baulärm bis Ende 2023 nicht vermeiden lassen wird. „Trotz Schallschutzräumen und Staubschutzwänden – Lärm wird es geben. Wir verteilen deshalb an jeden Patienten kleine Baupakete mit einer Karte, Ohropax und Süßigkeiten. Und natürlich wird nachts nicht gebaut, da herrscht Ruhe“, versichert Helios-Pressesprecherin Christina Fuhrmann.