Oberhausen. Ein mächtiges Unwetter soll über NRW ziehen. Auch in Oberhausen werden Vorsichtsmaßnahmen getroffen. SBO, Betriebe und Feuerwehr sind gewarnt.

Wer am Mittwoch das Tiergehege im Kaisergarten besuchen wollte, musste den Ausflug kurzfristig absagen. Denn die Anlage wurde geschlossen. Grund dafür war eine amtliche Unwetterwarnung, prominent platziert auf der Website des Parks. „Grundsätzlich nehmen wir solche Warnungen sehr ernst“, erklärt Alexander Höfer, Sprecher der Servicebetriebe Oberhausen (SBO). Das städtische Unternehmen kümmert sich unter anderem um das Tiergehege und die hiesigen Wälder.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte zuvor ein stürmisches und regnerisches Wetter angekündigt, auch am Donnerstag sei teilweise mit orkanartigen Böen zu rechnen. Tobt der Wind einmal, können gerade Äste und Bäume zur Gefahr werden. Höfer betont deshalb: „Es ist ein absolutes No-Go, die Wälder zu betreten.“ Welche Schäden der Sturm in Oberhausen hinterlassen wird, sei vorher allerdings schwer abzusehen. „Wenn Unfallgefahr durch umfallende Bäume oder herabstürzende Äste besteht, werden wir sofort ausrücken.“ Wälder sowie städtische Parkanlagen wurden von der SBO bereits gesperrt, kommunale Friedhöfe bleiben geschlossen.

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Auch die Betriebe in Oberhausen sind vorgewarnt – und das umso mehr, wenn sie in luftigen Höhen unterwegs sind. „Wir vermeiden Arbeiten auf Dächern und mit Leitern“, erklärt Schornsteinfegermeister Dirk Mörs-Sauskojus. Risikovermeidung ist hier das oberste Prinzip, das gleiche gilt für die Baustellen in der Stadt. Eine einfache Regel dort: Alles, was leicht ist, sollte weggeräumt werden. Ganz wie im heimischen Garten, sagt Polier Jürgen Scholz vom Bauunternehmen Geese-Bau. Auf Planen müsse man ebenfalls ein Auge haben und gelegentlich zur Kontrolle vorbeischauen. Besonders wichtig sei jedoch die Absicherung von Baukränen, betont Scholz, das schwere Gerät müsse „windfrei“ gestellt werden. „Dann drehen sie sich wie bei einem Windspiel“. Dadurch sollen die Kräne sicher stehenbleiben und nicht umfallen.

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Droht ein Unwetter, ist die Feuerwehr bekanntermaßen in Alarmbereitschaft. In Oberhausen haben die Einsatzkräfte für die verschiedenen Szenarien bereits Konzepte vorbereitet, heißt es auf Anfrage. Das Szenario „Unwetter – Sturm“ sei am Dienstag nach der Wetterwarnung aufgerufen worden.

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    Bei einem Treffen des Feuerwehr-Führungsstabs am Mittwochmorgen seien dann Pläne und weitere Maßnahmen besprochen worden. „Im Falle eines erhöhten Einsatzaufkommens sind die Arbeitsabläufe genau geregelt“, erklärt die Feuerwehr. Stand Mittwochmittag werden Wetterwarnungen stündlich abgerufen – auch weitere Lagebesprechungen seien für den Tag vorgesehen.

    Oberhausens Schülerschaft bleibt am Donnerstag zu Hause

    Um sich vor dem Unwetter zu schützen, verweist die Feuerwehr auf die Handlungsempfehlungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Vor dem Sturm sollten bewegliche Gegenstände gesichert, Fenster und Türen geschlossen und das direkte Umfeld informiert werden. Während des Sturms heißt es dann: ungeschützte Orte meiden, vorsichtiges Autofahren, nicht in der Nähe von Bäumen parken, auf lose Äste und Dachziegel achten, die Wetterlage sowie Warnhinweise im Auge haben und möglichst zu Hause bleiben.

    Wochenmärkte wurden abgesagt

    Aufgrund der Sturmwarnungen wurden die Wochenmärkte in Alt-Oberhausen und Schmachtendorf am Donnerstag abgesagt.

    Eine Schließung der Sporthallen und Sportplätze in Oberhausen ist nicht geplant. Die Nutzung der Anlagen erfolgt auf eigene Gefahr. Die Stadt empfiehlt aber, sich nicht unnötig Gefahren auszusetzen.

    Am Donnerstag können Böen mit bis zu 120 Stundenkilometern über Teile Nordrhein-Westfalens wehen. Auch am Freitag kommt es erneut zu Sturmböen, im Bergland sind auch Orkanböen möglich.

    Wer dies am Donnerstag auf jeden Fall tun wird, sind Oberhausens Schüler und Schülerinnen. Im Landtag hatte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) erklärt, dass der Unterricht in Nordrhein-Westfalen ausfällt. Sie wolle nicht, dass Schüler „im Auge des Sturms“ die Schulen aufsuchen. Städtische Kitas sollen zwar weiter geöffnet bleiben, allerdings appelliert die Stadt Oberhausen an die Eltern, den Nachwuchs möglichst daheim zu betreuen.

    Auch ein Ausflug ins Tiergehege im Kaisergarten muss am Donnerstag erneut ausfallen. Die Anlage bleibt weiterhin geschlossen.