Oberhausen. Der Personalmangel zieht sich in Oberhausen durch beinahe alle Schulformen. Stefan Zimkeit (SPD) wirft der Schulministerin Versäumnisse vor.

In Oberhausen fehlen 106 Lehrkräfte. „34 der 48 Oberhausener Schulen leiden unter Lehrermangel“, sagt Stefan Zimkeit. Dabei bezieht sich der SPD-Landtagsabgeordnete auf die Antwort auf eine parlamentarische Anfrage, die er an Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) gestellt hat.

„Der viel zu große Personalmangel zieht sich in Oberhausen mit der Ausnahme der Berufskollegs durch alle Schulformen“, so Zimkeit. An 20 von 29 Grundschulen fehlten demnach insgesamt 30 Lehrkräfte. An den drei Realschulen fehlten 24 Lehrerinnen und Lehrer, an den drei Förderschulen seien 20 Stellen nicht besetzt.

Kurzfristige Ausfälle werden nicht miteingerechnet

Zimkeit übt Kritik an der CDU-FDP-Koalition, die „eine Unterrichtsgarantie“ versprochen habe. „Doch die Realität sieht ganz anders aus.“ Er befürchtet auch, dass der Mangel noch viel größer sei. Denn die zum Stichtag am 4. Januar erhobene Statistik führe nur langfristig fehlende Lehrkräfte auf. Kurzfristigere Ausfälle aufgrund von Krankheit oder Mutterschutz würden also gar nicht mitgezählt – hätten aber auch Unterrichtsausfall zur Folge.

Schwarz-Gelb habe auf den sich abzeichnenden Mangel nicht rechtzeitig reagiert, so Zimkeits Vorwurf. „Die Ausbildung zum Grundschul- oder Realschullehramt dauert inzwischen genauso lange wie die zum Lehramt an Gymnasien und Berufskollegs. Trotzdem gibt es einen deutlichen Gehaltsunterschied. Das muss sich schleunigst ändern.“ Er fordert Schulministerin Gebauer außerdem auf, die Schulen in den benachteiligten Stadtvierteln des Ruhrgebiets nicht alleinzulassen. „Jeder vernünftige Arbeitgeber verteilt sein Personal dorthin, wo der Bedarf am größten ist.“