Oberhausen. Der Beirat des Louise-Schroeder-Heims Oberhausen tritt zurück. Mehrfach hatten sich die Senioren beklagt, von der Heimleitung behindert zu werden.
Die Mitglieder des Beirats der städtischen Senioreneinrichtung Louise-Schroeder-Heim in Oberhausen treten mit sofortiger Wirkung geschlossen zurück. Damit ziehen sie einen Schlussstrich unter die ihrer Ansicht nach ständige Missachtung ihres Gremiums durch die neue Heimleitung, aber auch durch die zuständigen Behörden in Oberhausen. Hier ist ihre Stellungnahme:
„Seit unserer Wahl setzen wir uns dafür ein, dass unsere Lebenssituation im Louise-Schroeder- Heim verbessert wird. Dies haben wir getan, indem wir auf Einhaltung der gesetzlichen Beteiligungsrechte gepocht, eine Vielzahl von Verstößen durch die städtischen Verantwortlichen und die Einrichtungsleiterin beanstandet und ein Nachholen unserer Beteiligung in den Fällen gefordert hatten, in denen wir unserer Meinung nach bewusst übergangen worden sind. Dies war beispielsweise der Fall bei den Einstellungen der Einrichtungsleiterin und der zweiten Pflegedienstleitung.
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Leider haben wir erfahren müssen, dass unsere Arbeit von der Einrichtungsleitung immer wieder behindert worden ist, indem uns etwa lange Zeit die Nutzung des Hauskopierers untersagt, Auskünfte verweigert, Beschwerden nicht beantwortet oder wie noch in der letzten Woche die erbetenen adressierten Umschläge für die Einladungen zur nächsten Beiratssitzung nicht zur Verfügung gestellt worden sind. Der Beirat musste hinnehmen, dass er weder von der Heimleitung noch von den im Rathaus Verantwortlichen ernst genommen wird.
Bis heute keine Antwort von der Bezirksregierung Düsseldorf
Diese haben wie etwa die Aufsichtsratsvorsitzende und SPD-Fraktionsvorsitzende Sonja Bongers oder der für die ASO Alteneinrichtungen der Stadt Oberhausen zuständige Sozialdezernent Frank Motschull auf Schreiben des Beirats überhaupt nicht reagiert. Und der Oberbürgermeister hatte es auch nicht für notwendig gehalten, den ihm bekannten Beschwerden des Beirats einmal persönlich auf den Grund zu gehen oder die Vorwürfe von unabhängiger Stelle überprüfen zu lassen.
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Wir hatten uns mehrfach an die örtliche Heimaufsicht gewandt, mussten aber deren Antworten entnehmen, dass diese nicht in der erhofften Weise auf die Einrichtungsleitung einwirken wollte. Wir hatten deshalb die Bezirksregierung als obere Aufsichtsbehörde eingeschaltet. Aber trotz mehrfacher schriftlicher Erinnerungen und stundenlanger Telefonate haben wir bis heute noch keine Antwort auf unser Schreiben vom Juni des vergangenen Jahres erhalten!
Resigniert muss der Beirat zur Kenntnis nehmen, dass ihm und damit den in dieser städtischen Einrichtung lebenden alten und pflegebedürftigen Menschen nicht mit dem Respekt, der Empathie und der Wertschätzung begegnet wird, die für politische Entscheidungsträger und die Leitung einer städtischen Senioreneinrichtung selbstverständlich sein sollten. Aus Protest gegen die zermürbende und beschämende Behandlung erklären deshalb jetzt alle Beiratsmitglieder geschlossen ihren Rücktritt.“