Oberhausen. Die Stadt Oberhausen prüft, ob und wie sie die Schulen mit Wasserspendern ausstatten kann. Ein Gymnasium macht seit Jahren gute Erfahrungen.

Ganz nach amerikanischem Vorbild könnte es in Zukunft in jeder Schule in Oberhausen Trinkwasserspender geben. Einen Antrag zur Prüfung hatten im Dezember dieses Jahres CDU und FDP im Rat gestellt – und volle Zustimmung von den anderen Fraktionen und Gruppen dafür enthalten. Die Stadt soll nun einen Kostenplan für Anschaffung und Wartung solcher Wasserspender erstellen und der Politik möglichst schnell vorlegen.

Durch die Trinkwasserspender soll Schülerinnen und Schüler immer und kostenlos Wasser zur Verfügung stehen. Für CDU und FDP wäre dies besonders aus gesundheitlichen Gründen eine gute Investition: Kinder und Jugendliche müssen ausreichend trinken. Doch mal vergessen sie ihre Trinkflasche zu Hause oder nehmen sie nicht mit, weil die Schultasche ohnehin voll und schwer ist. „Selbst wenn die Schüler eine Flasche dabei haben, ist es häufig zu wenig und reicht nicht für den ganzen Tag aus“, hatte Marc Hoff (FDP) bereits im Schulausschuss Anfang Dezember argumentiert.

Gymnasium in Alt-Oberhausen macht seit Jahren gute Erfahrungen mit ihrem Wasserspender

In Rücksprache mit dem Jugendparlament sei klar geworden, dass viele Kinder und Jugendliche auf der Schultoilette ihre Flaschen mit Kranwasser auffüllen, wenn das mitgebrachte Getränk geleert ist. Keine gute und gesunde Alternative, stellte die FDP klar. Die Parteien erhoffen sich zudem, dass die Kinder und Jugendlichen weniger zuckerhaltige Getränke zu sich nehmen, wenn ihnen eine immer verfügbare und kostenlose Alternative angeboten wird.

Per Knopfdruck können sich die Schüler am Bertha-Gymnasium stilles, kohlensäurehaltiges oder gekühltes Wasser abfüllen.
Per Knopfdruck können sich die Schüler am Bertha-Gymnasium stilles, kohlensäurehaltiges oder gekühltes Wasser abfüllen. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

„Wir machen hervorragende Erfahrungen mit dem Wasserspender“, berichtet Schulleiter Sascha Reuen. An seiner Schule, dem Bertha-von-Suttner-Gymnasium in der Innenstadt, gibt es solch einen Spender bereits seit 2013. Dieser wurde auf Wunsch der Schüler angeschafft und wird vom Förderverein finanziert. In der Mensa ist das Gerät an die Frischwasserleitung angeschlossen und den ganzen Tag für die Schüler zugänglich – aber auch von Angestellten einsehbar. „Die Schüler gehen sehr verantwortungsvoll damit um und wissen das Angebot zu schätzen.“ Besonders im Sommer bilden sich öfters Schlangen vor der Anlage. Die Schüler können ihre eigenen Flaschen befüllen, vor Corona konnten sich Trinkflaschen auch in der Mensa geliehen werden.

Wartung kostet erfahrungsgemäß mehrere hundert Euro im Jahr

Eins ist dem Schulleiter besonders wichtig. „Das Wasser ist gefiltert. Gerade bei den alten Leitungen in den Schulgebäuden weiß man ja auch nie, wie gut die Qualität ist, wenn die Schüler sich das Trinken aus den normalen Wasserhähnen ziehen.“ Er hält eine solche Anlage für selbstverständlich, um seinen Schülern eine gute Versorgung bieten zu können. Für die jährliche Wartung wird ein Betrag von rund 400 Euro fällig. „Es ist zwar mit Kosten verbunden, aber das ist es wert.“

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Eine Anschaffung für alle Schulen würde der Schulleiter begrüßen. Sollte es so kommen, sollen die Schüler das kostenlose Wasser möglichst berührungsfrei zapfen können und dabei die Wahl haben zwischen gekühltem, ungekühltem und mit Kohlensäure versetztem Wasser. CDU und FDP schlagen vor, auch nach geeigneten Fördertöpfen Ausschau zu halten oder private Anbieter ins Boot zu holen.

Nachhaltige Lösung für Trinkwasser

Im Schulausschuss Anfang Dezember hatte Marc Hoff von der FDP argumentiert, dass Trinkwasserspender an jeder Schule eine hygienische, nachhaltige und kostenlose Lösung für Schülerinnen und Schüler seien. Besonders der Gesundheitsaspekt sei unumstößlich. „Wir müssen Abhilfe schaffen. In den USA gibt es kostenloses Wasser an jeder Schule.“Ursula Pechner-Gorissen (BOB) unterstützte das Anliegen von CDU und FDP, wies aber darauf hin, dass in Zeiten der anhaltenden Corona-Krise nach Maßnahmen gesucht werden müsse, wie das Zapfen von Wasser möglichst hygienisch ablaufen könne. Am Bertha-von-Suttner-Gymnasium müssen die Schüler wenige Knöpfe am Gerät drücken, um sich das Wasser in der gewünschten Temperatur, mit oder ohne Kohlensäure und in der passenden Menge abfüllen zu können. Marc Hoff schweben für die Schulen in Oberhausen berührungslose Spender vor.