Oberhausen. Die Verlängerung der S-Bahnlinie 3 und die damit verbundene S-Bahn-Anbindung von Oberhausen-Buschhausen rückt 2022 verstärkt in den Blickpunkt.
Mit der S-Bahn nach Oberhausen-Buschhausen? Der SPD-Landtagsabgeordnete Stefan Zimkeit fordert eine schnellstmögliche Verlängerung der S 3 mit einem neuen Haltepunkt genau dort, in Oberhausen-Buschhausen. Und dieses Projekt ist kein wirklichkeitsferner Oberhausener Wunschtraum: Auch der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) sieht das Vorhaben grundsätzlich positiv.
„Dann würde Buschhausen alle 30 Minuten eine S-Bahn-Direktverbindung nach Walsum, Essen und Hattingen erhalten“, sagt der Landtagsabgeordnete für Sterkrade und Dinslaken, der gerade erst wieder zum Direktkandidaten für die Landtagswahl im Mai 2022 von den SPD-Delegierten gewählt worden ist.
Stefan Zimkeit verweist auf soeben vorgelegte Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie des VRR zum Thema Walsumbahn und auf den laut dieser Studie „hohen gesamtwirtschaftlichen Nutzen“ für eine reaktivierte Walsumbahn.
Sehr günstiger Kosten-Nutzen-Faktor
Die Verlängerung der S 3 bis Walsum komme auf einen überragend günstigen Kosten-Nutzen-Faktor. Selbst ein 15-Minuten-Takt mit einer zusätzlichen Linie Richtung Duisburg ergebe noch einen positiven Faktor.
„Die Machbarkeitsstudie ist sehr ermutigend“, sagt Stefan Zimkeit. „Im Jahr 1983 fuhr auf der durch Buschhausen führenden Walsumbahn der letzte Nahverkehrszug. Die damalige Stilllegung rückgängig zu machen, ist die richtige Antwort auf den Klimawandel.“
Zwei Städte und ein Kreis
Die beteiligten Städte Oberhausen und Duisburg sowie des Kreis Wesel und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) haben die Machbarkeitsstudie auf den Weg gebracht.Mit dieser Untersuchung soll zunächst eine Grundlage geschaffen werden, um die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens darzulegen.
Die S 3 fährt auf der Strecke von Oberhausen über Essen nach Hattingen und wird derzeit noch von Abellio bedient. Auch beim VRR wird das Projekt einer S 3-Verlängerung grundsätzlich begrüßt. „Die erste Bewertung der Betriebsvarianten unter Kosten-Nutzen-Aspekten fällt positiv aus, kann sich allerdings aufgrund der allgemeinen Preisentwicklung bei den Baukosten noch verschlechtern“, wird VRR-Vorstandssprecher Ronald R. F. Lünser in einer aktuellen Pressemitteilung des VRR zitiert.
„Ein erster Indikator für das Vorhaben“
Diese aktuellen Ergebnisse zur Machbarkeit der Walsumbahn seien allerdings nur „ein erster Indikator für das Vorhaben“. „Auf dieser Grundlage bauen wir unsere weiteren Planungen auf und beraten in den nächsten Wochen über das Vorgehen“, sagt Vorstandssprecher Lünser.
Für den VRR seien der Ausbau und die Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur von großer Bedeutung. Reaktivierungen von Schienenstrecken wie der Walsumbahn würden den ländlichen Raum besser an angrenzende Ballungszentren anbinden und seien damit „ein wesentlicher Bestandteil für eine Mobilitätswende“.
Zwei Vorzugsvarianten auf dem Prüfstand
Untersucht wurden jetzt zwei Linienführungen als sogenannte Vorzugsvarianten für die weiteren Planungen, die ab 2022 konkretisiert werden sollen. Dabei geht es auch darum, welche Linienführungen sich in das bestehende VRR-Netz am besten integrieren lassen. Grundsätzlich kommen laut VRR zwei Varianten infrage: ein 30-Minuten-Takt auf der Strecke Wesel – Walsumbahn – Oberhausen – Essen durch eine entsprechende Verlängerung der S 3; und sogar ein 15-Minuten-Takt auf der dann reaktivierten Walsumbahn, indem man die Regionalbahn 31 in diesem Abschnitt mit in das neue Zugangebot einbindet.
Insgesamt belaufen sich die geschätzten Baukosten für die Komplettvariante Oberhausen – Wesel laut einer aktuellen VRR-Vorlage auf rund 47,4 Millionen Euro. Nicht zu vergessen: Auch ein neuer S-Bahn-Haltepunkt in Alstaden ist im Zuge des Projektes möglich.
Auch Hausmann unterstützt Projekt
Auch CDU-Landtagsabgeordneter Wilhelm Hausmann unterstützt das Vorhaben: „Wenn wir die Verkehrswende hinbekommen wollen, muss der Schienenverkehr dabei ganz sicher eine herausragende Rolle spielen. Wir als CDU kämpfen deshalb schon seit Jahren für eine Reaktivierung der Walsumbahn, aber auch für die Anbindung der Menschen in Buschhausen und im dicht besiedelten Alstaden durch neue Haltepunkte in ihren Stadtteilen.“