Oberhausen. Nach Ansicht der Oberhausener Grünen wurde das Auto bei den Stadtfinanzen viel zu viele Jahre einseitig bevorzugt. Nun sollen Radfahrer aufholen.

Im Haushalt 2022 der Stadt Oberhausen wollen die Grünen einen Etatposten von 5,25 Millionen Euro ausweisen – nur für Fußgänger-Wege und Radwege. Der Haushaltsantrag der achtköpfigen Grünen-Ratsfraktion sieht vor, dass pro Einwohner 25 Euro in ein eigenes Budget für den Fuß- und Radverkehr fließen sollen.

„Es ist keine neue Idee. Dies ist aber nach wie vor notwendig und bestimmt kein Griff zu den Sternen“, meint Grünen-Fraktionssprecherin Stefanie Opitz. Eine umweltgerechte Mobilität setze eine Infrastruktur voraus, die die Gleichbehandlung der Fortbewegungsmittel widerspiegele. In Oberhausen müssen dafür ganz andere Anstrengungen unternommen werden als beispielsweise in den Niederlanden, in denen der Radverkehr seit langem einen hohen Stellenwert genieße. Schon vor einem Jahr hatten die Linken im Rat ähnliches verlangt.

Grüne: Wir benötigen ein Umlenken im Verkehr

„Wir benötigen angesichts der Klimakrise ein Umlenken im Verkehr. Dass jahrzehntelang ein Ungleichgewicht im Verkehrssystem pro Auto finanziert wurde, rächt sich nun Tag für Tag, an dem wir nicht weiterkommen“, erklärt Opitz. Für die Grünen-Politikerin ist die Zustimmung oder Ablehnung dieses Antrages im Stadtrat ein Lackmustest, wie ernst es die großen Fraktionen von SPD und CDU mit ihren je 19 Ratsleuten wirklich mit dem Schutz des Klimas und einer echten Mobilitätswende ist. Die nächste Sitzung des Rates findet am Montag, 13. Dezember 2021, ab 15 Uhr im Saal Berlin der Luise-Albertz-Halle statt.