Oberhausen. Für die Jahre 2021 und 2022 bekommt Oberhausen eine Geldspritze in Millionenhöhe. Damit soll Schülern geholfen werden, Defizite aufzuholen.

Die Stadt Oberhausen bekommt eine außerordentliche Geldspritze von Bund und Land für die nächsten zwei Jahre. Die Pauschale von rund 1,8 Millionen Euro wird der Stadt im Rahmen des Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ für die Jahre 2021 und 2022 zur Verfügung gestellt. Das ist in einer aktuellen Ratsvorlage der Stadt zu lesen.

Um Lernrückstände bei Kindern und Jugendlichen abzubauen, die während der Corona-Krise durch Wechsel- und Distanzunterricht aufgekommen sind, stellt die Landesregierung mit Unterstützung des Bundes den Schulen in NRW insgesamt rund 430 Millionen Euro zur Verfügung. Für den Baustein „Extra-Geld“ erhalten alle kommunalen Schulträger Budgets als fachbezogene Pauschale mit dem Ziel, die Schulen vor Ort konkret darin zu unterstützen, diese pandemiebedingten Defizite auszugleichen.

Mehr Geld für Nachhilfe für Schülerinnen und Schüler in Oberhausen

Die Ausschüttung des Geldes ist allerdings an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. So sind mindestens 30 Prozent des Geldes den einzelnen Schulen zur Verfügung zu stellen – so sollen Schulen eigene Maßnahmen umsetzen können, um den Schülerinnen und Schülern zu helfen. Dazu zählen beispielsweise Besuche von außerschulischen Lernorten oder Aktivitäten, die das gemeinsame Lernen wieder stärken sollen. Außerdem kann das Geld zur Anschaffung von digitalen Förderprogrammen und Kooperationen mit externen Partnern verwendet werden.

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Weitere 30 Prozent der Millionen-Summe sind für Bildungsgutscheine vorgesehen, die an Schülerinnen und Schüler verteilt werden. Im Rahmen der individuellen Förderung durch die Lehrkräfte werden die Bildungsgutscheine an einzelne Schüler vergeben, die durch bestehende Angebote der Schule nicht ausreichend gefördert werden können. Für Kinder und Jugendliche mit einem Bedarf an sonderpädagogischer Förderung im Gemeinsamen Lernen und in den Förderschulen gilt dies ebenfalls. Die Bildungsgutscheine können bei zertifizierten externen Anbietern wie Nachhilfeinstituten eingelöst werden.

Schulen bekommen Geld zugewiesen – auf Grundlage der Schülerzahl

Die restlichen Mittel, also bis zu 40 Prozent, sind als Budget für den Schulträger, also die Stadt Oberhausen, vorgesehen. Mit diesem Geld soll der Schulträger vor Ort die Schulen unterstützen, um Kooperationen mit externen Bildungsanbietern einzugehen oder bei Bedarf die Schulbudgets und die Mittel für Bildungsgutscheine aufzustocken.

Bei dem von Bund und Land geförderten Projekt „Extra-Zeit zum Lernen“ können Schüler Unterrichtsstoff aufholen. Die Robert-Koch-Schule in Oberhausen hat bereits in den Herbstferien davon profitiert.
Bei dem von Bund und Land geförderten Projekt „Extra-Zeit zum Lernen“ können Schüler Unterrichtsstoff aufholen. Die Robert-Koch-Schule in Oberhausen hat bereits in den Herbstferien davon profitiert. © FUNKE/Fotoservices | Gerd Wallhorn

Die Schulverwaltung schlägt folgende Verteilung des Geldes für 2021 und 2022 vor: Jeweils 30 Prozent, insgesamt rund 1,1 Millionen Euro, fließen in die Aufstockung der Schulbudgets für beide Jahre, weitere 30 Prozent (rund 539.000 Euro) werden in die Bildungsgutscheine investiert. Die restlichen zehn Prozent, knapp 180.000 Euro, stehen 2022 als zusätzlicher Bonus für die Bildungsgutscheine bereit. Das Geld für die einzelnen Schulen wird nach Schüleranzahl berechnet – so bekommt das Hans-Sachs-Berufskolleg mit seinen knapp 2000 Schülern mit rund 42.000 Euro die größte finanzielle Unterstützung.

„Ankommen und Aufholen“ für Schüler in NRW

Die Landesregierung stellt mit Unterstützung des Bundes den Schulen für 2021 und 2022 430 Millionen Euro zur Verfügung. Beim Programm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ werden Schulen dabei unterstützt, die Folgen der Pandemie aufzuarbeiten. Bereits Anfang März hatte NRW das Programm „Extra-Zeit zum Lernen in NRW“ ins Leben gerufen, das nun ins Gesamtkonzept „Ankommen und aufholen“ eingefügt wurde. Durch die drei Bausteine „Extra-Geld“, „Extra-Personal“ und „Extra-Blick“ sollen die Schüler unterstützt werden.