Oberhausen. In Oberhausen-Osterfeld soll bis Ende 2023 ein Neubau für ein Mehrgenerationenhaus entstehen. Der Verein „Wohnsinn“ sucht noch nach Mietern.
Auf einem Grundstück an der Kapellenstraße im Oberhausener Stadtteil Osterfeld soll bis Ende 2023 ein Mehrgenerationenhaus entstehen. Derzeit steht auf dem Grundstück noch das alte Gemeindezentrum der Evangelischen Auferstehungskirchengemeinde. Doch der Abriss hat bereits begonnen.
Auf dem 3000 Quadratmeter großen Grundstück sollen auf drei Etagen 19 Wohnungen gebaut werden. Das gestaffelte Flachdachgebäude ist mit seinen etwa neun Metern Höhe ungefähr so hoch wie die anliegenden Immobilien.
Nachbarschaft stärken: Gruppenraum und Gemeinschaftsgarten
„Mit dem Neubau soll ein Ort der Begegnung geschaffen und Nachbarschaft gestärkt werden“, sagt Anne Mast, Vorsitzende des Oberhausener Vereins „Wohnsinn“. Gemeinsam mit der Mülheimer Wohnungsbaugenossenschaft (MWB) und der Evangelischen Kirchengemeinde möchte der Verein in Zusammenarbeit mit den Mieterinnen und Mietern Konzepte zum generationsübergreifenden Wohnen entwickeln.
Neben den Wohnungen ist deshalb auch ein Gruppenraum geplant. „Dort lässt sich gemeinsam kochen, plaudern und Doppelkopf spielen“, freut sich Mast. Zudem soll am Gebäude ein großer Gemeinschaftsgarten mit Sitzecke, Boulebahn und Kräuter- und Gemüsebeeten angelegt werden. „Da möchte ich unbedingt Himbeeren pflanzen“, ruft Paul (9) aufgeregt. Seine Schwester Mia (8) freut sich besonders auf den Spielplatz.
Die beiden Kinder werden mit ihren Eltern in eine der bereits zehn vermieteten Wohnungen einziehen – sind aber noch auf der Suche nach Spielkameraden. „Wir freuen uns, wenn sich noch mehr junge Familien bei uns melden“, sagt Mast.
Mieter zahlen über 10 Euro pro Quadratmeter
Die Wohnungen selbst sind zwischen 40 und 100 Quadratmeter groß und haben jeweils einen Balkon. „10,10 Euro kostet die Kaltmiete pro Quadratmeter“, informiert die Mülheimer Wohnungsbaugenossenschaft (MWB). Im Vergleich zu den Oberhausener Durchschnittsmieten zählen die Wohnungen damit zu den höherpreisigen und liegen in etwa gleich auf mit den geplanten neuen Wohnungen in der Sterkrader Innenstadt. Dort entsteht wie berichtet bis Ende 2023 ein neues Wohnhaus auf dem ehemaligen Kaiser & Ganz-Gelände. Und noch etwas eint beide Bauprojekte: Sowohl in Sterkrade als auch in Osterfeld soll im Frühjahr 2022 der erste Spatenstich gesetzt werden.
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„Jedes Projekt hat eigene Herausforderungen“, weiß Carsten Czaika, Leiter für Planen und Bauen bei der MWB. „Hier war wichtig, dass der Kindergarten, der sich direkt hinter dem Grundstück befindet, vom Bau unversehrt bleibt.“ Und damit nicht neu asphaltiert werden muss, teilen sich Kindergarten und Neubau künftig den anliegenden Parkplatz. Abstellplätze für Fahrräder werde es ebenfalls geben.
Barrierefrei und nachhaltig
Ein wichtiger Baustein sei, das Mehrgenerationenhaus so barrierearm wie möglich zu gestalten. Vorgesehen sind deshalb Aufzüge, schwellenlose Türen, leuchtende Markierungen an den Treppenstufen. Zudem noch Abstellmöglichkeiten für Kinderwagen oder Gehhilfen. „Individuelle Wünsche, wie zum Beispiel zusätzliche Griffe im Badezimmer, setzen wir ebenfalls gerne um“, sagt Czaika.
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Darüber hinaus sind im Sinne der Nachhaltigkeit begrünte Dächer und Ladestationen für Elektroautos geplant. In Absprache mit den Mietern könne man auch über Solarenergie und Fassadenbegrünung nachdenken. Czaika betont: „Unser Ziel ist es, das Projekt langfristig zu betreuen und damit auch Ansprechpartner für die künftigen Mieter zu sein.“
Noch sind Wohnungen frei
Zehn von 19 Wohnungen sind bereits vermietet. Interessierte können sich auf www.wohnsinn-ob.de um eine der noch freien Wohnungen bewerben. Diese sind 51 Quadratmeter (drei Wohnungen), 60,5 Quadratmeter, 81 Quadratmeter (zwei Wohnungen), 86 Quadratmeter, 106 Quadratmeter und 109 Quadratmeter groß. Das Wohnprojekt „Wohnsinn“ wünscht sich, dass die Mieter des Neubaus ebenfalls Vereinsmitglieder werden und freut sich auf ein persönliches Kennenlernen.