Oberhausen. Die neue Impfstelle im Lito-Palast in Oberhausen hat den Betrieb aufgenommen. Das Interesse im Theater ist groß. Was Impfwillige beachten müssen.
Die ersten Stiche in der neuen Impfstelle im Lito-Palast in der Sterkrader Innenstadt sind verteilt: Impfwillige warten dafür in einer Schlange unter den Arkaden, während das nahe Glockenspiel zur Mittagszeit läutet - aber der Stau hält sich in Grenzen.
In der Lobby an der Finanzstraße warten sonst Theaterfreunde auf die Lustspiele der Kleinstädter Bühne. Diesmal geben hier Impfwillige an einer Theke neben bunten Plakaten ihre Aufklärungsbögen ab. Fehlende Angaben werden fix mit dem Kugelschreiber ergänzt. Die in der Pandemie so wichtige Corona-Schutzimpfung - wirklich kein Drama!
Impfen in Oberhausen: Erstimpfung, Zweitimpfung und Booster
„Hier werden Erstimpfungen, Zweitimpfungen und Boosterimpfungen angeboten“, sagt Jörg Brandenburg von der Feuerwehr Oberhausen und zugleich der organisatorische Leiter der vier neuen Impfstellen, die nun dezentral Schwung in die Impfkampagne bringen und die niedergelassenen Ärzte unterstützen.
Auch am Osterfelder Markt (ab Dienstag, 23. November), Centro-Parkhaus P8 (ab Mittwoch, 24. November) und auf dem Sapo-Platz (ab Mittwoch, 1. Dezember) folgen weitere feste Impfstellen.
Die Booster-Anfragen haben Oberhausen im Griff: Mittlerweile geht es bei 80 Prozent der Anfragen um die dritte Impfung, sagt Brandenburg. Auch zum Start in Sterkrade sind viele Impfwillige gekommen, um den Corona-Schutz aufzufrischen. Insgesamt zählen die Betreiber mehr als 150 Termine.
800 Impfungen wollen sie pro Tag schaffen, wenn alle festen Impfstellen öffnen. Langfristig sollen es sogar 1000 werden. Dann hätte Oberhausen fast die Kapazität des geschlossenen Impfzentrums in der Willy-Jürissen-Halle erreicht. Dafür wird hinter den Kulissen an einer fünften, festen Impfstelle gearbeitet. Es soll aber ein Zusatzangebot bleiben. Die niedergelassenen Ärzte haben das Hauptangebot übernommen.
Impfen in Oberhausen: Termin für das Impfen wird benötigt
Doch noch sind die Kapazitäten begrenzt. Das führt auch dazu, dass die Betreiber auf Regeln beharren müssen.
Ein älterer Herr ärgert sich vor den Türen des Lito-Palastes, dass er am Montagmittag ohne Termin keine Booster-Impfung erhält. Verständlich. Nicht immer ist eine Internet-Verbindung vorhanden. Doch es gibt Hilfestellung. Brandenburg: „Bei älteren Personen ohne Internet helfen die sechs Quartierbüros bei der Terminvereinbarung weiter.“
Auf der Internet-Seite https://termine.oberhausen.de können Oberhausener einen Termin mit Uhrzeit anklicken. 8862 Termine wurden schon vergeben. „Die Termine können etwa vier Wochen im voraus gebucht werden. Der Kalender wird angepasst“, sagt Jörg Brandenburg. „Derzeit sind die Termine aber bis Mitte Dezember fast schon vergeben.“ Einzelne offene Zeiten gibt es aber noch.
Auch wichtig: Wer seine erste Impfung schon beim niedergelassenen Hausarzt erhalten hat, für den führt der Weg beim zweiten Piks ebenfalls dorthin - und nicht in die feste Impfstelle, so die Betreiber.
Impfen in Oberhausen: Stadt erweitert die Zeiten für Impfstandorte
Wie läuft die Impfung ab? Die neuen Impfstellen funktionieren wie eine Impfstraße in der Willy-Jürissen-Halle. Hinter einer Stellwand verimpfen Ärzte und medizinisches Fachpersonal, hinterher erhalten Impflinge den QR-Code für ihr Zertifikat. Fünf Mitarbeiter sind ständig vor Ort. „Wer Anamnese- und Einwilligungsbogen ausgefüllt mitbringt, trägt dazu bei, dass sich Wartezeiten reduzieren“, sagt Jörg Brandenburg.
Am Montag ziehen sie überwiegend den Impfstoff Biontech auf, in einigen Tagen soll bei bei den über 30-Jährigen neben Biontech vor allem Moderna verimpft werden. Unter 30-Jährige erhalten nur noch Biontech.
In Sachen „Booster“ orientiert sich Oberhausen an der Stiko-Empfehlung. Also: Sechs Monate nach dem zweiten Stichtag geht es weiter. Doch auch nach gut fünf Monaten Abstand zur zweiten Impfung wird in den festen Stationen geimpft. „Bei kürzeren Abständen jedoch nicht“, so Brandenburg.
Auch bei den Impfzeiten gibt es Neuigkeiten: Noch wird im Lito-Palast von Montag bis Freitag, 11 bis 17 Uhr, geimpft. Das soll ab Montag, 29. November, auf sieben Tage in der Woche von 10 bis 18 Uhr erweitert werden.
>>> Quartierbüro hilft älteren Impfwilligen ohne Internet-Anschluss
Falls Senioren eine Internetverbindung fehlt und Verwandte nicht aushelfen, können die sechs Quartierbüros in den Stadtteilen bei der Terminvereinbarung helfen.
Alstaden/Lirich: Caritas Oberhausen, Bebelstr. 23 & Kewerstr. 56, Sprechzeiten: montags und mittwochs von 10 – 12 Uhr, dienstags von 12 – 14 Uhr Telefon: 0208 / 65 63 4228.
Osterfeld: Pro wohnen international, Wasgenwaldstr. 49, Sprechzeiten: montags bis freitags 9 - 12 Uhr Telefon: 0208 960 69 45.
Sterkrade-Nord: Arbeiterwohlfahrt, Julius-Brecht-Anger 33, Sprechzeiten: Do 10 - 13 Uhr, Telefon: 0208 850 00 81.
Oberhausen-Mitte/Styrum: DRK-Kreisverband, Grenzstr. 32, Sprechzeiten: Mi 8 - 16 Uhr, Mobil: 0151 / 28 38 60 79.
Sterkrade-Mitte: Gute Hoffnung leben, An der Guten Hoffnung 4, Sprechzeiten: Mi 9 - 13 Uhr und Do 13 - 17 Uhr, Telefon: 0208 88 25 32 73.
Oberhausen-Ost: Lebenshilfe, Marienburgstr. 14, Sprechzeiten: Di und Do von 14 - 18 Uhr. Mobil: 0151 / 15 65 95 16.