Oberhausen. Die Pandemie flaut ab, immer mehr Menschen sind geimpft. Soll da die Maskentragerei in Bussen aufgegeben werden? Die Fachleute sind sich uneins.
Im Oktober ist die Zahl der Corona-Infektionen in Oberhausen weiter gesunken – trotzdem will Stoag-Geschäftsführer Werner Overkamp weiter an der Pflicht der Fahrgäste festhalten, in Bussen und Bahnen Masken zu tragen.
Denn die Stoag ist fest davon überzeugt, dass ohne die Maskenpflicht weniger Fahrgäste den öffentlichen Nahverkehr nutzen würden. Dagegen hatte Ruhrbahn-Geschäftsführer Michael Feller (Essen, Mülheim) in einem Interview die Maskenpflicht als ein Hindernis bezeichnet, die Fahrgastzahlen weiter steigern zu können. Feller sprach von einer Ungleichbehandlung, weil an Restaurant- und Kneipentischen der Mund-Nasen-Schutz abgenommen werden darf. Wer dagegen in Bussen und Bahnen sitzt, muss weiter Maske tragen.
Overkamp meint aber, dass sich Kunden gerade durch die Maskenpflicht sicherer fühlen als ohne; erst recht, wenn die Fahrzeuge ziemlich voll sind. „Auch wenn Studien nachgewiesen haben, dass das Infektionsrisiko in Bussen und Bahnen nicht größer ist als an anderen Orten, ist das subjektive Empfinden der Fahrgäste ein anderes. Die Erkältungszeit naht, Menschen husten und niesen – da bietet die Maske einen doppelten Schutz“, schreibt die Stoag auf Nachfrage der Redaktion. Im Übrigen gebe es ja hier auch eine Erleichterung: An Haltestellen im Stadtgebiet Oberhausen besteht aktuell keine Maskenpflicht mehr.
Fahrgastzahlen um ein Viertel niedriger
Dass insgesamt sich Kunden des Nahverkehrs anders verhalten als vor der Pandemie zeigt der Blick auf die aktuellen Stoag-Zahlen: Die Nachfrage von Fahrgästen lag in diesem September immer noch um ein Viertel niedriger als vor der Pandemie im September 2019. Das Nachtnetz nutzen sogar nur 70 Prozent im Vergleich zum September vor zwei Jahren.
Die Monate mit der geringsten Stoag-Fahrgastnachfrage waren der März 2020, der Dezember 2020 und der Januar 2021 – die Nutzung der Fahrzeuge lag in diesen Monaten jeweils bei 44 Prozent.