Oberhausen. Alle Schulen und Verwaltungsgebäude in Oberhausen sollen schnelles Internet bekommen. Doch die Situation auf dem Markt wirft die Planung zurück.

Die Digitalisierung der Schulen und Verwaltungsgebäude in Oberhausen geht weiter voran. Wie einem aktuellen Bericht aus dem Schulausschuss zu entnehmen ist, waren im August die Tiefbauarbeiten an 23 Schulgebäuden abgeschlossen – im Mai waren es noch 13 Gebäude gewesen. Alle Schulen sollen bis Ende 2021 an das Glasfasernetz angeschlossen werden. An anderer Stelle hakt es allerdings.

Prüfungen der Bestandstrassen im Stadtgebiet haben laut Aussage der Verwaltung gezeigt, dass weitere Tiefbauarbeiten auf insgesamt 3000 Metern nötig sind. Durch die zusätzlichen Arbeiten würde sich der Gesamtausbau des Verwaltungsnetzes bis in das erste Quartal 2022 verschieben – eigentlich sollten alle 115 Gebäude bis Ende des Jahres fertiggestellt werden. Ein weiteres Risiko für den Zeitplan sei weiterhin die weltweit angespannte Material- und Liefersituation auf den Märkten. Derzeit könnte die Verwaltung eine Material-Preissteigerung zwischen zehn und 40 Prozent beobachten, erklärte IT-Dezernent Michael Jehn im Ausschuss.

Doch auch wenn alle Gebäude angeschlossen sind, kann das schnelle Internet nicht sofort genutzt werden – nach dem Glasfaserausbau muss die neue Bandbreite bis in die Klassenzimmer gebracht werden. Dazu müssen unter anderem 570 Kilometer Netzwerk-Kabel, 17 Kilometer HDMI-Kabel und 35 Kilometer Elektrokabel verlegt werden. Gefördert wird der Glasfaser-Ausbau mit Mitteln des Digitalpakts Schule vom Land NRW.

Lieferengpässe auch bei Tastaturen für iPads

Derzeit finden Tiefbaumaßnahmen an der Fasia-Jansen-Gesamtschule, der Schule an der Oranienstraße, der Jacobischule und der Dependance der Heinrich-Böll-Gesamtschule statt. Als nächstes geplant sind Tiefbaumaßnahmen an der Feuerwehr, der Postwegschule, der Gesamtschule Weierheide, der Hartmannschule, und der Melanchthonschule. Finanziell hat die Stadt alle Förderungen des Landes im Digitalpakt Schule abrufen können. Um die Preissteigerung der Materialkosten abfedern zu können, will Oberhausen sich dann zusätzlich im Januar 2022 am sogenannten „Windhund-Verfahren“ des Landes beteiligen und weitere Förderantrage stellen – denn dann stehen alle Fördermittel des Digitalpakts, die nicht abgerufen wurden, für alle Kommunen zur Verfügung.

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Durch die Sofortausstattungsprogramme des Landes konnte die Stadt in den vergangenen Monaten insgesamt 6000 iPads und Laptops an die Schulen ausliefern. Die Lieferung der für die Tablets bestellten Tastaturen erfolgt nach Aussage der Verwaltung aktuell – doch auch hier würden sich Lieferengpässe bemerkbar machen. „Es bestehen weltweite Lieferengpässe bei Herstellern von iPad-Zubehör, so dass die Lieferung der Tastaturen in Teilschritten je Eingang der Hardware erfolgen muss“, ist in der Vorlage zu lesen. Mit städtischen Mitteln hat die Verwaltung zudem 400 weitere iPads bestellt, die die Digitalisierung der Schulen voranbringen sollen. (ksim)