Oberhausen. Nur vier Intensivbetten sind in Oberhausen frei, die Zahl der Corona-Patienten steigt. Aber: Kliniken können die Bettenzahl kurzfristig erhöhen.

In Oberhausen sind derzeit nur noch vier von insgesamtDas zeigt das aktuelle DIVI-Intensivregister des Robert-Koch-Instituts. Dass die freien Betten knapp werden, liegt allerdings nicht vorrangig an den steigenden Corona-Zahlen: Derzeit werden lediglich drei Corona-Patienten intensivmedizinisch im Krankenhaus versorgt, einer davon muss beatmet werden. Der Anteil der Covid-19-Erkrankten an der Gesamtzahl der Intensivbetten liegt dementsprechend nur bei sechs Prozent.

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Dennoch steigt die Zahl der insgesamt stationär behandelten Corona-Patienten - also auch derjenigen, die nicht auf der Intensivstation liegen. So werden in Oberhausen derzeit 20 Covid-19-Patienten behandelt, vor zwei Wochen waren es noch sieben. Diese Zahl ist künftig entscheidend, die Hospitalisierungsrate soll jetzt den Takt bei den Corona-Maßnahmen vorgeben. Der Grundsatz lautet also: Je weniger Menschen wegen Covid im Krankenhaus behandelt werden müssen, desto mehr Freiheit ist möglich.

Kliniken können Zahl der Betten wieder aufstocken

Lage in der Nachbarschaft

Der Anteil der freien Betten an der Gesamtzahl der Intensivbetten ist in Oberhausens Nachbarkommunen- und kreisen teils wesentlich höher. In Bottrop liegt die Quote bei 44,2 Prozent, hier sind noch 19 von 43 Betten frei. Im Kreis Wesel gibt es unter 116 Betten ebenfalls 19 freie Plätze, was einen Anteil von 16,4 Prozent ergibt. In Essen, Duisburg und Mülheim ist die aktuelle Kapazitätsgrenze auf den Intensivstationen dagegen - ähnlich wie in Oberhausen - schon fast erreicht. Hier liegt der Anteil der freien Betten zwischen 16,4 (Duisburg) und 8,8 Prozent (Mülheim). Oberhausen hat mit 8 Prozent aktuell den alarmierendsten Wert.

Die Zahl der Intensivbetten kann in Oberhausen bei einer angespannteren Infektionslage wieder aufgestockt werden. Vor sieben Monaten, also Anfang Februar, konnten beispielsweise 59 Intensivbetten zur Verfügung gestellt werden. „Auch weiterhin sind wir darauf vorbereitet, zeitnah auf dynamische Entwicklungen zu reagieren, zusätzliche Intensivbetten inklusive Beatmungsgeräte bereitzustellen und bei Bedarf elektive, also verschiebbare und nicht notfallmäßige Behandlungen herunterfahren“, sagt etwa Christina Fuhrmann, Sprecherin der Helios St. Elisabeth Klinik, wo derzeit fünf Covid-19-Patienten behandelt werden. Auch am Evangelischen Krankenhaus Oberhausen erklärt man auf Nachfrage, dass eine kurzfristige Aufstockung der Beatmungsplätze realisierbar sei.

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Anfang Februar, als die Bettenkapazität noch größer war, wurden in Oberhausen zudem 14 Corona-Fälle auf der Intensivstation behandelt, sechs mussten beatmet werden. Die Inzidenz war damals mit knapp 82 pro 100.000 Einwohner sogar wesentlich geringer als aktuell (140,8, Stand 31. August), die zweite Corona-Welle erreichte ihren Tiefpunkt. Allerdings waren weitaus weniger Menschen geimpft und somit vor einem schweren Corona-Verlauf geschützt.

Trotz des Impffortschritts: Bundesweit stieg die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten am Wochenende erstmals seit Langem wieder über die 1000er-Marke, am Montagmittag verzeichnete das Intensivregister bereits mehr als 1060 Fälle. Sorgen macht Beobachtern dabei vor allem der rasche und frühe Anstieg - innerhalb eines Monats hat sich die Zahl der Intensivpatienten verdreifacht. (gowe)