Oberhausen. Seitdem die Stiko die Impfung für Kinder ab 12 Jahren empfiehlt, steigt auch die Nachfrage in Oberhausen - allerdings nicht bei allen Familien.

Seitdem die Ständige Impfkommission (Stiko) die Impfung von Zwölf- bis 17-Jährigen empfiehlt, ist auch die Nachfrage unter jungen Impfwilligen in Oberhausen gestiegen. So hat das Team des Oberhausener Impfzentrums nach Angaben des Leiters Jörg Brandenburg bei der vergangenen Impfaktion für Kinder und Jugendliche am Mittwoch (18. August) über 150 junge Menschen impfen können. „Vor der Stiko-Empfehlung waren es meist so zwischen 80 und 100.“

Glücklich ist man beim Impfzentrum auch darüber, dass aufgrund der aktualisierten Stiko-Empfehlungen nicht mehr zwingend Aufklärungsgespräche durch Kinderärzte stattfinden müssen. Jene Gespräche waren der Grund dafür, warum die Willy-Jürissen-Halle bislang am Mittwoch und Samstag schwerpunktmäßig für Kinder ab 12 Jahren öffnete. Für diese Tage wurden Kinderärzte einbestellt. Nun können sich Familien, die kein Aufklärungsgespräch mit einem Arzt wahrnehmen wollen, auch an anderen Tagen den Piks für den Nachwuchs abholen. Das Impfzentrum hat bis zum 29. August täglich von 12 bis 20 Uhr geöffnet

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Das gestiegene Impfinteresse spürt man auch in den Kinderarztpraxen, wie Dr. Christa Langen, Obfrau der Kinderärzte in Oberhausen, auf Nachfrage berichtet. „Wir verweisen die Familien allerdings zum Teil an die Impfzentren, weil wir überhaupt nicht die Kapazitäten haben, die Nachfrage zu bedienen.“ Mit etwas Sorge blickt Langen deshalb auf die Zeit ab Oktober: Schon am 30. September 2021 sollen die Impfzentren geschlossen werden.

Kinderärztin: Familien mit Migrationshintergrund sind skeptischer

Die Kinderärztin mit einer Praxis in der Innenstadt versorgt jetzt meist ein Dutzend Impflinge nach Ende der eigentlichen Sprechstunden, zum Beispiel mittwochs oder freitags. Während viele Familien aktiv nach der Impfung fragen, seien es andererseits gerade Familien mit Migrationshintergrund, „bei denen man das mit der Impfung aktiv ansprechen muss“, beobachtet die Obfrau. „Hier sind viele etwas skeptischer – nicht nur, was Corona angeht, sondern sogar bei der Gebärmutterhalskrebs-Impfung, die es nun ja schon seit Jahrzehnten gibt.“ (gowe)