Oberhausen. Wer auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz ist, wird auch jetzt nach dem offiziellen Start des neuen Ausbildungsjahres noch fündig.

Das neue Ausbildungsjahr startet – doch viele Firmen suchen weiterhin Nachwuchs: In Oberhausen sind von 1100 gemeldeten Ausbildungsstellen aktuell noch 370 Plätze zu vergeben. Das teilt die IG Bauen-Agrar-Umwelt mit und beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur.

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Die Gewerkschaft warnt vor einer Verschärfung des Fachkräftemangels, sollte ein Großteil der Stellen unbesetzt bleiben. Sie ruft Berufsstarter dazu auf, sich insbesondere in der Baubranche umzusehen. Laut Arbeitsagentur seien bei Hoch- und Tiefbauunternehmen in NRW derzeit noch rund 1550 Plätze frei, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung.

Ausbildung gegen Fachkräftemangel

„Die Corona-Pandemie ist am Ausbildungsmarkt nicht spurlos vorbeigegangen“, sagt Peter Köster, Bezirksvorsitzender der IG Bau für den MEO-Bereich Mülheim, Essen, Oberhausen. „Teils bieten Firmen weniger Plätze an oder fahren die Lehre ganz zurück. Auch der Berufsschulunterricht kann nicht überall wie gewohnt stattfinden. In vielen Bereichen bewerben sich aber auch deutlich weniger Schulabgänger.“ Doch jeder Azubi, der jetzt fehle, sei in drei Jahren eine dringend gebrauchte Fachkraft weniger.

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Besonders das Baugewerbe müsse angesichts der anhaltend hohen Auftragslage noch mehr Berufsanfänger für sich gewinnen. Dabei stünden Bau-Azubis im Branchenvergleich bei der Bezahlung an der Spitze: Ein angehender Maurer kommt demnach im ersten Ausbildungsjahr auf 890 Euro pro Monat. Im zweiten Jahr liegt die Vergütung bei 1230 Euro, im dritten sind es 1495 Euro.