Das Käthe-Kollwitz-Berufskolleg gibt im Februar den Standort am Nierfeldweg in Oberhausen auf. Warum eine Grundschule das Gebäude weiternutzt.

Noch laufen die Bauarbeiten am Anbau des Käthe-Kollwitz-Berufskollegs in Oberhausen. Am Hauptgebäude an der Richard-Wagner-Allee entsteht ein dreigeschossiger Neubau mit 18 Klassenräumen. Einziehen wird dort ab dem 1. Februar 2022 die dem Kolleg zugehörige Schule für Erzieher, Friseure und Medientechniker, die bisher an dem Zweit-Standort des Berufskollegs am Nierfeldweg untergebracht war.

Obwohl die Dependance aufgegeben wird, steht der Folgenutzen bereits fest. Trotz notwendiger Renovierung des Gebäudes werden ab Februar sechs Klassen der Schule am Froschenteich am Nierfeldweg unterkommen. Denn auch an der Grundschule wird ab dem nächsten Jahr angebaut: Das Schulgebäude wird aufgestockt, es entstehen neue Klassenräume. Außerdem wird die Mensa umgebaut. Um ungestörten Unterricht zu gewährleisten, müssen die sechs Klassen für ein Jahr ausgelagert werden. Diese Maßnahme soll außerdem dabei helfen, die Bauzeit an der Schule am Froschenteich zu verkürzen und verhindern, dass die Kinder in Containern auf dem Schulhof untergebracht werden müssen.

Nierfeldweg: Langfristige Nutzung noch unklar

Bedenken, die Grundschulkinder in einem renovierungsbedürftigen Gebäude unterzubringen, gebe es vonseiten der Stadt jedoch nicht. „Der Standort Nierfeldweg ist in Betrieb und kann auch im Anschluss für die einjährige Bauzeit von der Grundschule genutzt werden“, bestätigt Alexander Höfer, Pressesprecher der Servicebetriebe Oberhausen (SBO), auf Nachfrage.

„Erst ein Weiterbetrieb würde erhebliche Investitionen notwendig machen, weshalb aus wirtschaftlicher und schulorganisatorischer Sicht ein Neubau am Hauptstandort des Käthe-Kollwitz-Berufskollegs sinnvoll ist.“ Die Kosten für den Neubau am Kolleg belaufen sich auf rund 6,1 Millionen Euro.

NRW fördert 90 Prozent des Anbaus am Berufskolleg

Die Finanzierung des Erweiterungsbaus erfolgt zu 90 Prozent über NRW-Landesmittel aus dem Topf des Kommunalinvestitionsfördergesetzes, die restlichen zehn Prozent trägt die Stadt Oberhausen. Auf dem Dach wird eine Photovoltaik-Anlage mit 130 Modulen installiert, die zusätzlichen Strom erzeugen wird.

Oberbürgermeister Daniel Schranz besuchte die Baustelle am Berufskolleg Anfang August. Noch sei unklar, wie mit dem Nebenstandort am Nierfeldweg umgegangen wird, wenn die Schülerinnen und Schüler der Schule am Froschenteich wieder ausgezogen sind. „Darüber werden wir diskutieren müssen“, stellt Schranz klar. Möglich sei beispielsweise die Errichtung einer weiteren Kindertageseinrichtung.