Oberhausen. Tragisches Unglück auf dem Gelände der Entsorgungsfirma Remondis an der Buschhausener Straße in Oberhausen: Ein Mann starb bei einem Brand.
Solch ein Schicksalsschlag macht viele Menschen betroffen, auch wenn sie den unglücklichen Mann gar nicht kannten: Auf dem riesigen Areal mit Entsorgungsbetrieben, Wertstoffhof und Müllverbrennungsanlage GMVA an der Buschhausener Straße in Oberhausen ist plötzlich am Donnerstagabend in einer der Hallen ein Brand ausgebrochen – in einer Zerkleinerungsanlage von Remondis. Beim Versuch, das Schlimmste zu verhindern, verlor ein langjähriger Entsorgungsmitarbeiter aus Mülheim das Bewusstsein und starb – im Alter von 63 Jahren kurz vor seiner Rente.
Am Tag nach dem tragischen Unglück hatten die Verantwortlichen verständlicherweise noch keine Antworten auf zentrale Fragen: Wie kam es überhaupt zu diesem Feuer? Was ist in der Halle vorgefallen? Woran genau ist der Remondis-Beschäftigte gestorben? Die Kriminalpolizei hat jedenfalls – wie in solchen Fällen üblich – die Ermittlungen aufgenommen, sie versucht, die Auslösung des Brandes aufzuklären.
Klar ist nach Angaben des Remondis-Sprechers Michael Schneider folgender Ablauf des Unglücksabends: Gegen 19.15 Uhr habe sich das Feuer in der Zerkleinerungsanlage gebildet. „Alle unsere Brandmelde- und Brandlöschanlagen sind sofort losgegangen, dadurch konnte ein Übergreifen des Feuers auf andere Teile des Grundstücks verhindert werden.“ Die Anwesenden vor Ort hätten dann mit eigenen Löschmitteln versucht, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen; parallel wurde gegen 19.30 Uhr die Feuerwehr informiert.
Langjähriger Mitarbeiter verstirbt nach Brandausbruch
Jedenfalls hat dann offenbar der später verstorbene Beschäftigte versucht, aus der Halle noch ein wertvolles Arbeitsgerät zu retten: Der 63-Jährige fuhr noch während des Brandes in der Halle einen Bagger heraus. „Dabei hat er die Kontrolle über den Bagger verloren und wurde ohnmächtig“, erläutert Schneider. Noch vor Ort wurde er reanimiert und danach in ein Krankenhaus gefahren, wo er später verstarb. „Unser Mitgefühl gilt vor allem den Angehörigen.“
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Der Brand konnte mit Hilfe der Feuerwehr Oberhausen innerhalb von kurzer Zeit gelöscht werden. Derzeit laufen die Ermittlungen, wie das Feuer ausbrechen konnte. „Wir können momentan nur spekulieren“, sagt Schneider. „Wir sind glücklicherweise so ausgestattet, dass wir Brände schnell bekämpfen können und stehen zusätzlich regelmäßig im Austausch mit der Feuerwehr.“ Auch deshalb sei der Vorfall nicht noch schlimmer ausgegangen. Ein zweiter Mitarbeiter, der bei den Löscharbeiten half, blieb glücklicherweise unverletzt.
Brand in der Vergangenheit durch einen Lithium-Ionen-Akku ausgelöst
Auf dem bei allen Oberhausenern bekannten Gelände der Entsorgungsbranche mit dem zentralen Wertstoffhof im Stadtgebiet werden auch Gewerbeabfälle und Sperrmüll in einer Sortieranlage verarbeitet. In der nun durch den Brand betroffenen Zerkleinerungsanlage wird der Abfall zunächst mechanisch geschreddert, um ihn danach unterschiedlich verwerten zu können.
Brände in diesen Anlagen sind nach Angaben des erfahrenen Entsorgungsunternehmens Remondis selten, würden aber durchaus vorkommen. „Es gab schon einmal einen Brand an diesem Standort. Damals konnten wir den Vorfall auf eine unsachgemäße Entsorgung eines Lithium-Ionen-Akkus zurückführen“, erklärt Schneider. Die Reste des Feuers vom Donnerstagabend sind nun gesichert worden – die Staatsanwaltschaft lässt diese untersuchen, um der Brandursache auf die Spur zu kommen.
Der materielle Schaden nach dem Brand am Donnerstagabend ist nach der bisherigen Bilanz von Remondis lediglich geringfügig. Doch die menschliche Tragödie ist nicht nur für die Familie, die Freunde und die Kolleginnen wie Kollegen des tödlich verunglückten Mülheimers riesengroß.