Oberhausen. Lange gab es keine Hilfsflüge. Nun ist erstmals wieder ein Charterjet im Einsatz: Das Friedensdorf setzt die Hilfe für Kinder aus Angola fort.
Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie sind aus dem westafrikanischen Land Angola jetzt neue Patientinnen und Patienten zu einer medizinischen Behandlung nach Deutschland gekommen. Das berichtet das Friedensdorf Oberhausen in einer aktuellen Mitteilung.
„Wir freuen uns sehr, dass es dieses Mal geklappt hat, auch neue Kinder aufzunehmen, die aufgrund der Pandemie sehr lange auf diese Reise warten mussten“, wird Friedensdorf-Leiterin Birgit Stifter in dieser Mitteilung zitiert. Unter den 31 Mädchen und Jungen, die am Mittwochvormittag mit einem Friedensdorf-Team am Düsseldorfer Flughafen gelandet waren, sind auch Kinder, die schon eine erste Behandlung in Deutschland hinter sich haben und nun für ihre wichtige Weiterbehandlung zurückgekehrt sind.
Darunter ist auch die achtjährige Dinelao, die ursprünglich mit einer ausgeprägten Fehlbildung des Kopfes sowie einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte ins Friedensdorf kam. Jetzt stehen bei ihr weitere Behandlungsschritte an, bei denen unter anderem ihre Nase geformt wird und sie so mehr Lebensqualität erhält.
Damit kehrt nach der langen Phase der coronabedingten Reise-Einschränkungen wieder ein Stück Normalität zurück, denn: Vor Corona sind auf dem Flughafen Düsseldorf zweimal im Jahr kranke und verletzte angolanische Kinder angekommen, die eine dringende medizinische Behandlung benötigen. Doch die Pandemie änderte alles und erschwert seitdem die ohnehin komplizierte Logistik der Friedensdorf-Hilfsflüge.
Das Friedensdorf-Team unterstreicht: „An der Not der Menschen in Angola änderte sich jedoch nichts.“ Im Gegenteil: Die Corona-Beschränkungen hätten diese Not noch verstärkt. „Umso wichtiger ist es uns, dass wir gemeinsam mit unserer Partnerorganisation alle Möglichkeiten ausschöpfen, um den Kindern eine gesunde Zukunft zu ermöglichen“, erklärt Friedensdorf-Leiterin Birgit Stifter.
Hilfsgüter und Medikamente an Bord
Mit an Bord des Charterflugzeugs, das am Montag dieser Woche auch die genesenen Kinder zurück nach Angola flog, befanden sich medizinische Hilfsgüter und Medikamente für ein ganzes Jahr. Das ist wichtig für ehemalige Patientinnen und Patienten, die jetzt wieder dauerhaft in Angola leben. Sie können dort wieder ihre Dauermedikation abholen. Diese nachhaltige Hilfe zählt ganz besonders, da einige ihr gesamtes Leben lang auf Medikamente angewiesen sein werden, auch wenn viele von ihnen schon längst keine Kinder mehr seien.
Die Benefizaktion des Bayerischen Rundfunks – „Sternstunden e. V.“ – hat den jüngsten Charterflug wieder finanziert. Dafür bedankt sich das Friedensdorf International; ebenso geht der Dank auch an die Virologie des Universitätsklinikums Essen, die erneut die wichtigen Covid-19-Tests für die Kinder und das Friedensdorf-Team ermöglicht hat. Für die An- und Abreise der Kinder vom und zum Flughafen sorgte die Stoag.