Oberhausen. Die Stadt Oberhausen hat lange gezögert, doch nun gehen die Brunnen im Stadtgebiet wieder schrittweise in Betrieb. Was Eltern beachten müssen.
Sie gehören zu den spaßigsten sommerlichen Vergnügungen von kleinen Kindern in Großstädten. Wenn die Brunnen sprudeln, sind die meisten Kleinen und sogar mancher Jugendliche nicht mehr zu halten. Dann geht es zum und ins Wasser, egal, was die Eltern sagen. Denn eigentlich sind fast alle der munteren Springwasser-Anlagen keine Spielplätze, sondern zählen gerade in dicht besiedelten und stark versiegelten Städten wie Oberhausen rechtlich zu den Erholungsstätten. Doch allzu gern machen sich Kinder selbst und andere nass, kühlen sich an heißen Tagen ab.
Die Stadt Oberhausen hat in der Corona-Zeit lange gezögert, die insgesamt 29 Brunnen im Stadtgebiet wieder in Betrieb zu nehmen: Zu hoch waren die Inzidenzzahlen, zu nah kommen sich Kinder und Erwachsene an den Brunnen und Sprudelbecken. So erhielten die Servicebetriebe Oberhausen (SBO, früher OGM) erst für den Montag in dieser Woche das Okay des städtischen Corona-Krisenstabes und des Ordnungsamtes, die Wasserschleusen nach und nach zu öffnen. Begonnen wurde zunächst am Friedensplatz und am Saporishja-Platz: Die beiden beliebten Brunnenanlagen laufen nun komplett.
Die Brunnen-Experten des neuen städtischen Eigenbetriebes SBO haben sich auf den Moment, das Wasser laufenlassen zu können, bereits seit Mitte März vorbereitet – wie jedes Jahr wurden alle Brunnen zu Ostern überprüft, ob sie funktionstüchtig. Tatsächlich sind zwei Brunnenanlagen dermaßen kaputt, dass sie nicht auf die Schnelle und relativ günstig repariert werden können.
So ist vielen aufmerksamen Innenstadt-Besuchern nicht entgangen, dass die 1981 aufgestellte Bronzeknospe des Künstlers Michael Friedrichsen auf der Marktstraße/Lothringer Straße seit 15 Jahren nicht mehr in Betrieb ist. Hier ist nach Angaben der Fachleute eine Reparatur bedauerlicherweise nicht mehr möglich – so muss die Knospe trocken bleiben.
Auf Vandalen zurückzuführen ist das Aus für das große Wasserbecken im Olga-Park. Offenbar bedenken einige Bürger bei ihren zerstörerischen Einfällen nicht, welche fatale Wirkung eine scheinbare Kleinigkeit haben kann. So verstopften findige Zeitgenossen die Ansaug-Vorrichtung des großen Wasserbeckens – dadurch wurde nach Darstellung der Servicebetriebe Oberhausen das Wasser im Kunststoffrohr, das im Betonbauwerk verlegt worden ist, so heiß, dass die Leitung komplett zerstört wurde.
Brunnen leisten im Klimawandel gute Dienste
Bei zunehmend heißen Sommern wird es in den Großstädten immer wichtiger, Luftschneisen zu schaffen und Wasser in dicht besiedelte Gebieten zu holen. Deshalb sind Zahl und Funktionstüchtigkeit von Brunnen im Stadtgebiet Oberhausen in Zeiten des Klimawandels mitentscheidend dafür, dass sich City-Bewohner wohl fühlen.
Denn die Brunnenanlagen und Wasserflächen beeinflussen das Mikroklima im Stadtgebiet positiv: Wenn Wasser verdunstet, wird der Luft Wärme entzogen und dadurch findet lokale Abkühlung statt. Brunnen haben außerdem eine beruhigende Wirkung auf die Menschen und laden zum Verweilen ein. Menschen und Tiere können sich abkühlen, indem sie die Füße, Hände oder Pfoten in das kühle Nass tauchen.
Auch eines der Wahrzeichen Oberhausens, die große Brunnen- und Beetanlage mit dem bronzenen Schwan auf dem Friedensplatz, bereitet den Technikern der SBO seit vielen Jahren Probleme. Diesmal stellte sich heraus, dass die Brunnen dort relativ viel Wasser verbrauchen – irgendwo verschwindet wohl das Wasser unbemerkt ins Erdreich. Die Fachleute gehen davon aus, dass irgendwo die Wasserzuleitung einen Defekt hat und eigentlich repariert werden müsste. Zunächst einmal können die Brunnen aber ohne größere Wasserverluste gefüllt werden, weil es noch ein Standrohr für die alte Anlage gibt, das man nutzen konnte.
Die Stadt bittet alle Bürger dennoch, auch in der Nähe der Brunnen auf die Corona-Schutzregeln zu achten, denn noch ist die akute Corona-Gefahr nicht vorbei. Wenn Kinder allzu sorglos im Wasser planschen, besteht Ansteckungsrisiko – der Abstand von anderthalb Metern sollte also möglichst eingehalten werden.
Gesundheitsamt: Bei Erkältungen bitte nicht im Brunnen planschen!
„Kinder mit Erkältungssymptomen sollten grundsätzlich nicht planschen, um andere nicht zu gefährden“, rät das Gesundheitsamt eindringlich. Wie in jedem Jahr geht die Stadt allerdings großzügig mit den wasserfreudigen jungen Bürgern um: Zwar ist nur der Brunnen im „Spielplatz Kaiserkrone“ im Kaisergarten offiziell ein Wasserspielplatz, doch: „Dass Kinder an den Brunnen toben und planschen wurde in der Vergangenheit immer geduldet – und so wird es auch in Zukunft bleiben.“
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