Oberhausen. Die Kleingärtner in Sterkrade sammeln Unterschriften für den Erhalt des Grabelands – und gegen den Bau von Eigenheimen. Sie haben eine neue Idee.
Die Diskussion um die geplante Bebauung des Grabelands in Oberhausen-Sterkrade mit Eigenheimen durch die MAN GHH Immobilien läuft weiter. Mehrere Pächter, die auf dem Gelände seit vielen Jahren einen Kleingarten beackern, übergaben nun eine Petition für den Erhalt der Fläche. Planungsdezernent Ralf Güldenzopf nahm die Unterschriftenliste in Vertretung für Oberbürgermeister Daniel Schranz entgegen.
Knapp 2000 Unterschriften haben die Mitglieder der Bürgerinitiative „Grüne Lunge 3.1“ in den vergangenen Wochen eingesammelt – online und auf dem Wochenmarkt in Sterkrade. „Wir haben auch Listen in die Briefkästen der Nachbarschaft geworfen, die uns netterweise unterschrieben zurückgeschickt wurden“, erzählt Pächterin Sarina van de Logt. Neben den Unterschriften haben die Pächter ebenfalls einen Bürgerantrag zum Erhalt der Fläche gestellt. „Durch den Antrag muss der Rat darüber diskutieren“, freut sich die Sterkraderin.
Bürgerinitiative lädt Kritiker des Geländes zum Besuch ein
Im Bürgerantrag verfassen die Initiatoren zusätzliche Vorschläge, wie das Grabeland in Zukunft ohne eine Bebauung mit Einfamilienhäusern attraktiver für alle Oberhausener gestaltet werden könnte – darunter Sitzbänke und ein öffentlicher Platz zum Verweilen, sowie ein „Tag der offenen Gartentür“. Ferner schlagen die Initiatoren eine Bebauung bereits asphaltierter Flächen in Sterkrade vor, beispielsweise das „Max Bahr“-Gelände.
Nach den Aussagen der MAN und einigen Kaufinteressenten (diese Redaktion berichtete) möchten die Kleingartenpächter das Gespräch suchen. „Wir lassen jedem seine Meinung über das Grundstück“, betont Sarina van de Logt. „Aber wir möchten alle einladen, sich das Grabeland anzusehen. Viele Gärtner sind immer dazu bereit, ihre Tore für Besucher zu öffnen. Es kann aber auch ein Termin mit uns gefunden werden. Wir sind der Überzeugung, dass diese Fläche erhaltenswert ist – und ein schöner Ort für alle sein kann.“
Holzkreuze wurden aus dem Boden gerissen
Die Holzkreuze mit Verweisen auf ihre Online-Petition, die die Kleingärtner auf dem Gelände aufgestellt hatten, sind in der vergangenen Woche nach Aussage der Initiative aus dem Boden gerissen worden. „Wir haben die Kreuze nicht mehr gefunden, es war alles einfach weg“, sagt van de Logt. Wer sich mit der Bürgerinitiative vor Ort treffen und das Gelände begehen möchte, kann unter der E-Mail-Adresse gruene_lunge_3.1@web.de Kontakt aufnehmen. Auch die Petition läuft weiter und kann hier eingesehen werden.