Oberhausen. An den Corona-Detailzahlen der Stadt Oberhausen lässt sich ablesen, wie die Impfkampagne wirkt – aber auch die Corona-Lage in den Stadtbezirken.

Endlich positive Nachrichten von der Impffront: Es geht zwar immer noch recht allmählich mit viel planerischem Hin und Her voran, doch die Impfkampagne hat nach Beobachtung der Oberhausener Stadtspitze gute messbare Auswirkungen. „Unsere Impfstrategie ist richtig und wirkt“, freut sich Krisenstabsleiter Michael Jehn beim Blick auf die neuesten Infektionszahlen. „Der Anteil der Neuinfektionen bei den über 65-Jährigen sinkt in erfreulicher Weise ganz erheblich. Hier finden wir mittlerweile die geringste Infektionsdichte. In den Seniorenheimen tendiert die Zahl sogar gegen Null.“

Die Trendänderung ist dank der Impfung massiv: von Mitte Dezember 2020 bis Ende Januar 2021 war die am stärksten betroffene Altersgruppe die Gruppe der über 65-jährigen Oberhausenerinnen und Oberhausener. Mit fortschreitender Zahl an Impfungen bei den älteren Bürgern hat die Infektionsdichte nach Auswertung der Stadt in dieser Altersgruppe stetig abgenommen – und ist schon seit dem 8. März 2021 die Gruppe mit der geringsten Infektionsdichte.

In einer Woche ein Viertel mehr Neuinfektionen

Tatsächlich spielt sich das Impfgeschehen nun auch in Oberhausen meist bei den jüngeren Menschen ab – in der Gruppe, die in der Regel alltagsbedingt die häufigsten Kontakte hat: in der Gruppe der 30- bis 49-Jährigen. Viele sind in diesem Alter Väter und Mütter von Kindern und Jugendlichen, die zu Hause leben. In dieser Altersgruppe ermittelt der Krisenstab von der zweiten zur dritten April-Woche den größten Anstieg an Neuinfektionen. Und auch absolut wurden mit 117 Oberhausenern zwischen 30 und 49 Jahren von insgesamt 368 Neuinfektionen in der vergangenen Woche die meisten Bürger in dieser Altersgruppe mit Corona infiziert. Der Sieben-Tages-Inzidenzwert liegt in Oberhausen derzeit bei rund 138 – und ist damit deutlich von Sonntag mit 163 gesunken.

Analysiert man die Corona-Lage im Stadtgebiet über einen längeren Zeitraum, dann stiegen in den vergangenen Wochen die Inzidenzzahlen wie in ganz Deutschland insgesamt an. Wurden dem Gesundheitsamt in der Ostermontag-Woche noch 294 neuinfizierte Oberhausener gemeldet, so waren es in der vergangenen Woche schon 368 Fälle – ein Anstieg um ein Viertel. Wo sich die vielen Menschen genau anstecken, ist der Stadt weitgehend nicht bekannt – ein Hotspot jedenfalls hat die Stadtspitze nicht ausmachen können.

Keine Inzidenzzahlen zu den Stadtbezirken

Im Unterschied zur Oberhausener Nachbarstadt Duisburg veröffentlicht die Stadtverwaltung Oberhausen bisher keine Inzidenzzahlen zu den einzelnen Stadtbezirken oder gar Stadtteilen. Nach Angaben der Stadtspitze liegen solche Inzidenzzahlen, die sich nach der Zahl der Neuinfektionen gerechnet auf je 100.000 Einwohner bemessen, nicht vor. Die Stadt teilt vielmehr das Oberhausener Stadtgebiet in sechs Sozialräume ein – und ermittelt hier die Infektionsdichte mit den Zunahmen und Abnahmen von Infektionsfällen. Die Infektionsdichte drückt die Anzahl der Infektionen je 1000 Einwohner im jeweiligen Sozialraum aus. Die Stadt Duisburg weist dagegen auf ihrem tagesaktuellen Dashboard die Inzidenzzahlen für Stadtbezirke und Stadtteile aus: https://www.duisburg.de/verlauf_covid19_duisburg.php. Die Stadt Essen gibt nur die absoluten Infektionszahlen auf einem Dashboard an – aufgeschlüsselt nach den neun Stadtbezirken: https://geoportal.essen.de/covid19/. Auf Sieben-Tages-Inzidenzwerte für Stadtbezirke verzichtet das Essener Rathaus genauso wie Oberhausen.

In ihrer Datenanalyse hat die Stadtverwaltung Oberhausen in sechs Sozialräume eingeteilt, um dort deren Corona-Entwicklung genauer zu betrachten – nur in zwei Sozialräumen sind die Corona-Neuinfektionen in der vergangenen Woche im Vergleich zur Osterwoche absolut zurückgegangen: In Alstaden/Lirich (von 56 auf 50) und in Sterkrade-Mitte (von 46 auf 45). In Oberhausen-Mitte/Styrum sind sie nur leicht angezogen (von 55 auf 57) – dafür allerdings in Sterkrade-Nord (von 20 auf 37 - plus 85 Prozent), Osterfeld (von 65 auf 84 – plus 29 Prozent) und in Oberhausen-Ost (von 50 auf 94 – plus 88 Prozent) drastisch.

Interessant: In allen sechs Oberhausener Sozialräumen entwickelt sich der Infektionsgrad nach den Zahlen der Stadt ähnlich – bereits vor der zweiten Welle und während der zweiten Welle lagen die Kurven der Infektionsdichte dicht beieinander. Es lässt sich also nach dem groben Sechs-Sozialraum-Schema der Rathaus-Statistiker kein besonders schwer durch die Corona-Pandemie betroffener Stadtteil ausmachen – und zwar eindeutig bis Ende März 2021.

In den ersten beiden April-Wochen allerdings gehen die Kurven in den sechs Sozialräumen auseinander: In Oberhausen-Ost nehmen die Fallzahlen besonders stark zu, danach folgen Osterfeld, Oberhausen-Mitte/Styrum und danach Alstaden-Lirich. Eine geringere Infektionsdichte weisen Sterkrade- Nord und Sterkrade-Mitte auf.

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