Oberhausen. Spazieren an Ostern? In Oberhausen muss es nicht immer der Kaisergarten sein. Historische Routen und beliebte Fotomotive flankieren die Wege.

Stars gibt es an jeder Ecke. Und dank stets in der Hosentasche steckenden Kamera-Handys sind sie schnell eingefangen. An der Kapellenstraße, Ecke Mergelstraße, hat es in Oberhausen-Osterfeld ein japanischer Nelken-Kirsch-Baum zur unverhofften Blüten-Berühmtheit gebracht.

„Schön!“, „Toll!“ und „Jetzt guck doch mal!“ ist zu vernehmen, wenn man auf einer nahen Parkbank Platz nimmt und vorbeilaufende Passanten beobachtet. Die im hellen Rosa gehaltenen Blüten schmücken den Eingang zum nahen Volksgarten.

Auch an den Ostertagen wird die Zier-Kirsche vermutlich wieder als Selfie-Hintergrund für einige Instagram-Profile von Teenagern dienen. Dabei ist der Park, der zwischen Osterfelder Innenstadt und dem Stadtteil Osterfeld-Heide in den Klosterhardter Süden führt, abseits der Nachbarschaft eher ein Geheimtipp.

Volksgarten: Selfies und Schnappschüsse vor japanischer Nelken-Kirsche

Anfang der 1900er Jahre eingerichtet. Mit 16 Hektar kein Riese. Aber überraschend vielfältig. Achteinhalb Hektar Mischwald mit hohen Eichenbäumen. Fünf Hektar Rasen - dazu ein Hektar Gehölze, Rosen und Stauden. Und garniert mit einer kleinen Spielfläche. Fertig.

Im Norden grenzt der Volksgarten an die Fußball-Anlage von Arminia Klosterhardt. An der Teutoburger Straße wird der ein oder andere Hotelgast des Parkhotels "Zur Bockmühle" bereits den kurzen Gang zum Grün angetreten haben. Die „Praxis am Volksgarten“ mit mehreren Ärzten an der Mergelstraße hat den Namen der benachbarten Parkanlage aufgegriffen. Der Friesenhügel des Turnerbund Osterfeld liegt mit Spielfeldern und Hallen an der östlichen Parkseite an der Kapellenstraße.

Zur Kurzzeitberühmtheit schaffte es auch das ehemalige „Hotel im Volksgarten“. Fast ein Jahrhundert lang öffneten Gästezimmer und Küche. Das Lokal gehörte früher zu den guten Adressen im Stadtteil. Lang ist's her. Vor sieben Jahren endete im arg in die Jahre gekommenen Gebäude der Betrieb. Das verfallene, von Bäumen umrahmte Gebäude machte schließlich als sogenanntes „Horror-Hotel“ bundesweit Schlagzeilen. Heute steht es leer.

Antoniepark: Industriegeschichte und renaturierter Elpenbach

Wem die kurzen Wege im Volksgarten nicht ausreichen, der kann seine Oster-Tour verlängern. In wenigen Minuten wechseln Spaziergänger von der Mergelstraße über die Teutoburger Straße hinweg auf die Bockmühlenstraße. Hier wartet schon der nächste Park, der streng genommen aus zwei Teilen besteht. Der Grünzug Elpenbach misst ebenfalls 16 Hektar und geleitet den renaturierten Elpenbach.

Der Spazierweg führt Richtung Stadtwesten bis zur Elly-Heuss-Knapp-Stiftung und damit bis vor die Tore der Sterkrader Innenstadt. Auf der gegenüberliegenden Seite gelangen Spaziergänger in den Antoniepark. Die berühmte Antoniehütte samt LVR-Museum und historischer Freiluftausgrabung sind bekannt. Doch auch der größere Spielplatz samt Rutsche und der nahe Weiher, den Klosterhardter nur Ententeich nennen, haben ihre Fans.

Das Gewässer können Besucher teilweise auf Holzstegen umrunden, auf denen auch einige Sitzbänke zum Verweilen einladen. Die Statue des ehemaligen Eisenhüttendirektors Gottlob Jacobi zeigt die große Industriegeschichte am Park, die das Ruhrgebiet ikonisch prägte.

Der Spazierweg führt weiter über die Elpenbachstraße. Vorbei am breiten Rasen, der früher das Planschwasser eines Naturfreibads trug, flankiert vom katholischen Friedhof und bis zur Harkortstraße konsequent von Grünfläche gerahmt. Wem es hier immer noch in den Füßen juckt, der gelangt nach wenigen Minuten über die Harkortstraße zu den Zugängen der beliebten Rad- und Spaziertrassen. Diese führen in den Bottroper Westen und gen Halde Haniel.

>>> Weitere Zielorte für den Osterspaziergang

Für Spaziergänge an Ostern eignet sich auch der Emscherlandschaftspark mit dem Haus Ripshorst (Ripshorster Straße 306). Gehölzgarten und Rhein-Herne-Kanal liegen in der Nähe.

Auf 130 Hektar ist im Stadtnorden die Hühnerheide ein populärer Spazierort. Besonders beliebt ist die Strecke, um unterschiedliche Baumarten kennenzulernen. Altholzinseln aus Rotbuchen und teils 100 Jahre alte Eichen und Kiefern säumen die Wege. Zugang: Forststraße und Zum Ravenhorst.