Oberhausen. Wer hätte das gedacht? CDU-Kandidat Robert Babic entscheidet die Wiederholungswahl in Oberhausen-Osterfeld für sich. Erstmals im Stadtrat dabei.

Das vorläufige Ergebnis der Wiederholungswahl in Oberhausen-Osterfeld steht fest. Die Auszählung gleicht einem Wahlkrimi: Fast bis zum Schluss sieht es so aus, als hätte sich SPD-Kandidat Thomas Krey einen soliden Vorsprung erarbeiten können. Doch auf den letzten Metern wendet sich plötzlich das Blatt: Robert Babic zieht mit zehn Stimmen an seinem Kontrahenten vorbei und gewinnt den Bezirk für die CDU. Die Wahlbeteiligung allerdings liegt mit 16,78 Prozent auf einem in Oberhausen noch nie dagewesenen Tiefststand.

4939 Oberhausener waren dazu aufgerufen worden, an diesem Sonntag, 21. März 2021, erneut ihr Kreuzchen zu machen. Denn im Wahlbezirk Osterfeld war es bei der Kommunalwahl am 13. September 2020 zu einem Versehen gekommen.

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Ein Wahlhelfer hatte 137 falsche Stimmzettel ausgegeben. Folge: Die Wahlberechtigten im Bezirk 29 (Osterfeld-Mitte) mussten jetzt erneut zur Urne. Nur 829 Wähler aber kamen dieser Aufforderung am Sonntag nach. 389 Wähler hatten ihre Stimmen zuvor per Briefwahl abgegeben. Neun Stimmen mussten für ungültig erklärt werden. Auf Thomas Krey (SPD) entfielen 281 Stimmen (34,27 Prozent), Robert Babic (CDU) erhielt 291 Stimmen (35,49 Prozent).

Mit Engagement in den Wahlkampf gestürzt

Thomas Krey, alter und neuer Bezirksbürgermeister von Osterfeld, hatte im September 2020 bei der Kommunalwahl zunächst den direkten Sitz im Oberhausener Stadtrat gewonnen. Sein Vorsprung fiel allerdings auch damals bereits denkbar knapp aus.

SPD-Kandidat Thomas Krey will sich von seiner Wahlniederlage nicht entmutigen lassen. „Wir haben in Osterfeld gute Arbeit geleistet.“
SPD-Kandidat Thomas Krey will sich von seiner Wahlniederlage nicht entmutigen lassen. „Wir haben in Osterfeld gute Arbeit geleistet.“ © FUNKE/Fotoservices | Gerd Wallhorn

Krey hatte den CDU-Kandidaten Robert Babic mit 17 Stimmen überholt (490 zu 473 Stimmen). Entsprechend enttäuscht zeigt er sich von seiner jetzigen Niederlage. „Das ist für mich persönlich ein sehr trauriges Ergebnis.“

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Er habe sich mit großem Engagement noch einmal in den Wahlkampf gestürzt. „Aber leider ist es mir nicht mehr gelungen, alle meine Wähler zu mobilisieren.“ Dennoch will sich der Kommunalpolitiker nicht entmutigen lassen. „Die SPD hat in Osterfeld viel erreicht.“ Die Sanierung des Freibades im Revierpark Vonderort sei da nur einer von vielen Erfolgen. Krey verliert nun zwar sein Direktmandat für den Stadtrat. Da er aber auf der SPD-Ratsreserveliste auf Platz 4 sicher platziert ist, bleibt er nun durch diese Liste im Rat.

Das aktualisierte Gesamtergebnis der Kommunalwahl

Durch die Wiederholungswahl verschiebt sich auch das Gesamtergebnis der Kommunalwahl. Das vorläufige Ergebnis sieht nun wie folgt aus: CDU 32,81 Prozent, SPD 31,67 Prozent, Grüne 14,42 Prozent, Die Linken 5,11 Prozent, FDP 3,02 Prozent, AfD 7,61 Prozent, Sonstige 5,36 Prozent.

Die Wahlbeteiligung liegt bei 41,39 Prozent.

Da Robert Babic für die CDU nun den Wahlbezirk 29 holen konnte, gewinnt die Partei 17 Direktmandate bei 19 ihr zustehenden Sitzen. Damit dürfen nur noch zwei statt bisher drei Ratspolitiker von der CDU-Reserveliste kommen. Praktisch bedeutet dies: Robert Babic sitzt künftig für den CDU-Kreisgeschäftsführer Christian Benter im Stadtrat. Zu seiner Wahl sagt er selbst: „Das ist kurios.“

Das vorläufige Ergebnis der Wiederholungswahl_in Oberhausen-Osterfeld am Sonntag, 21. März, 2021. In Klammern das Ergebnis der Kommunalwahl am 13. September 2020 in Osterfeld. Die Wahl in Osterfeld hatte nun wiederholt werden müssen, weil ein Helfer bei der Kommunalwahl versehentlich einige falsche Stimmzettel ausgegeben hatte.
Das vorläufige Ergebnis der Wiederholungswahl_in Oberhausen-Osterfeld am Sonntag, 21. März, 2021. In Klammern das Ergebnis der Kommunalwahl am 13. September 2020 in Osterfeld. Die Wahl in Osterfeld hatte nun wiederholt werden müssen, weil ein Helfer bei der Kommunalwahl versehentlich einige falsche Stimmzettel ausgegeben hatte. © funkegrafik nrw | Anda Sinn

Zu einer Verschiebung der beiden großen Fraktionen, der CDU und der SPD, kommt es aber nicht. Um einen weiteren Sitz im Rat zu erringen, hätte die CDU in Osterfeld-Mitte etwa 450 Stimmen mehr erhalten müssen (derzeit 19 Mandate wie die SPD).