Oberhausen. Wo der Eichenprozessionsspinner auftaucht, können Menschen schnell Gesundheitsprobleme bekommen. Die Stadt setzt auf natürliche Gegenmittel.

Die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) und die Servicebetriebe Oberhausen (SBO) wollen mit natürlichen und die Umwelt schonenden Mitteln die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners vermindern.

„Warum Chemie nutzen, wenn es im ersten Schritt auch mit natürlichen Mitteln versucht werden kann?“, fragt WBO-Sprecher Jan Küppers in einer aktuellen Mitteilung. Gerade in den Landschaftsschutzgebieten sollen keine chemischen Mittel gegen den Eichenprozessionsspinner eingesetzt werden. Die Alternative lautet deshalb: natürliche Feinde!

Die SBO brachte bereits im vorigen Jahr insgesamt 40 Nistkästen im Volkspark Sterkrade, im Ruhrpark sowie auf der Tackenbergstraße an. So erhoffen sich die Fachleute einen Anstieg der Meisenpopulation, denn zur Leibspeise von Blau- und Kohlmeise, die ab März brüten, gehören die Raupen dieser Schädlinge.

Besonders im Mai und Juni können die Haare der Raupen für den Menschen gefährlich werden. Sie brechen leicht ab, sind mit Widerhaken versehen und können schweren Juckreiz und Atembeschwerden auslösen.

Weitere 100 Nisthöhlen für Meisen folgen in diesem Jahr

Die WBO bringt in diesem Jahr weitere Nistkästen an. 
Die WBO bringt in diesem Jahr weitere Nistkästen an.  © WBO / Pressemitteilung | SBO

In diesem Jahr erweitern SBO und WBO nun ihren gemeinsamen Einsatz gegen den Eichenprozessionsspinner. Im Stadtgebiet werden weitere 100 Nisthöhlen speziell für Meisen angebracht, zusätzlich zu den bereits vorhandenen 40 Stück. Die Nisthöhlen werden an den ausgesuchten Standorten fachgerecht und verkehrssicher in einer Höhe von rund drei bis vier Metern befestigt. Als Standorte sind der Revierpark und Stadtwald in Osterfeld, der Ruhrpark, der West- und Nordfriedhof sowie ein Bereich entlang der Forststraße vorgesehen.

Zusätzlich installiert die WBO weitere 42 Nistkästen an den Fließgewässern und Straßengräben – der Großteil an Nassenkamp und Tüsselbeck. Der Rest verteilt sich über die Gewässer, an denen in den letzten Jahren immer wieder vermehrt Eichenprozessionsspinner aufgetreten sind. Das sind zum Beispiel Handbach, Falkegrabe, Spechtgraben oder Schlenke. Bei den Straßengräben wurden die Hünenbergstraße, die Grabenstraße und die Revierstraße als Standorte gewählt.