Oberhausen. Nach Ansicht der Grünen verläuft der Ausbau der Solarenergie in Oberhausen zu langsam. Die Partei will jetzt neues Tempo in das Thema bringen.

Für die Energiewende und den Klimaschutz braucht nach Ansicht der Grünen „jedes geeignete Dach eine Solaranlage“. Oberhausen soll nach den Vorstellungen der Partei vorangehen und zeigen, „welche positiven Wirkungen die Nutzung aller Dächer für Sonnenenergie auf den Klimaschutz haben kann“.

„Die vielen leeren Dächer sind ein enormes Potenzial in Oberhausen“, sagt die Fraktionssprecherin der Grünen, Stefanie Opitz, in einer aktuellen Pressemitteilung der Partei. Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, brauche es einen schnellen Umstieg auf erneuerbare Energien. In NRW würden bisher nur sieben Prozent des Potenzials für die Solarstrom-Erzeugung auf Dachflächen genutzt. Obwohl Photovoltaikanlagen für viele Gebäude-Eigentümerinnen und -eigentümer bereits jetzt eine solide Investition darstellten, werde selbst bei Neubauten nach wie vor zu oft keine Solaranlage installiert.

„In Bebauungsplänen festlegen“

„Wir wollen die Stadt Oberhausen zur Vorreiterin der Solarenergie machen: Jedes Dach sollte Solarenergie nutzen“, erklärt Opitz. Die Landtagsfraktion der Grünen hat in einem Gutachten die Einführung einer landesweiten Solarpflicht prüfen lassen. Abgesehen von der Möglichkeit, diese in Landesgesetzen umzusetzen, können Kommunen, gemäß des Gutachtens, schon heute eine Errichtung von Photovoltaikanlagen in Bebauungsplänen festlegen und eine optimale Ausrichtung der Gebäude fordern. Die Oberhausener Grünen haben dazu auf kommunaler Ebene einen entsprechenden Antrag erstellt, der jetzt in die politischen Gremien geht.

Externe Investoren denkbar

„Mit der kommunalen Solarpflicht in Oberhausen würde künftig bei jedem Neubau und jeder Sanierung die Solarenergie mehr Verbreitung finden. Wir wollen auch als Kommune mit gutem Beispiel vorangehen – und fordern für unsere kommunalen Gebäude entsprechende Pläne, wie unsere Dächer mit Solaranlagen ausgestattet werden können“, so Stefanie Opitz. „Wichtig ist natürlich, dass niemand übermäßig belastet oder eingeschränkt werden soll. Es wird Ausnahmen geben“, betont sie und zeigt Wege zur Umsetzung auf: „Wer die Investitionskosten nicht selbst aufbringen kann oder will, kann sein Dach an externe Investoren verpachten.“