Oberhausen. Oberhausen hinkt bei den Einbürgerungen hinterher, die Wartezeiten für Termine sind lang. Wie sich das nun endlich ändern soll.

Die Stadt will wieder mehr Menschen ermöglichen, den deutschen Pass zu erlangen. Dazu soll demnächst eine Einbürgerungskampagne starten, um mehr Ausländer zu motivieren, Anträge auf die deutsche Staatsbürgerschaft zu stellen. Integrationsrats-Geschäftsführer Ercan Telli zufolge soll die Stadt somit von den hinteren Plätzen der NRW-weiten Einbürgerungsstatistik geholt werden.

Denn während sich landesweit seit Jahren immer mehr Menschen einbürgern lassen, ist die Entwicklung in Oberhausen umgekehrt. Mit 171 eingebürgerten Zuwanderern im Jahr 2019 lag Oberhausen weit unter dem Landesschnitt. 2020 erhielten dann lediglich 156 Menschen hier die deutsche Staatsbürgerschaft. Obwohl das Personal in der Einbürgerungsbehörde aufgestockt wurde, mussten wegen Corona viele Termine verschoben werden.

Wartezeiten für Einbürgerungstermine sind in Oberhausen kürzer geworden

Der Integrationsrat sieht aber nun eine Besserung der Lage. Neben der Aufstockung von 2,5 auf fünf Personalstellen habe man gesonderte Termine für Ratsuchende mit erfolgversprechenden Chancen auf die Einbürgerung eingerichtet. „Rund 450 Termine, die während des ersten Lockdowns von März bis Juli 2020 ausgefallen waren, konnten vollständig nachgeholt werden“, teilt Telli mit.

Während die Wartezeit für ein Erstgespräch Ende 2020 durchschnittlich neun bis zehn Monate betrug, seien es aktuell sechs bis sieben Monate. Zukünftig sollen durch Gelder aus dem Landesförderprogramm „Kommunales Integrationsmanagement NRW“ noch weitere neue Stellen geschaffen werden - und damit die Wartezeiten weiter verkürzt werden

Wie die „Einbürgerungskampagne“ aussehen soll

„Jetzt kommen wir mit neuer personeller Unterstützung aus dem monatelangen Standby-Modus heraus“, sagt Telli, der zugibt, dass die letzten Jahre für Demotivation bei einbürgerungswilligen Migranten gesorgt hätten. Durch die Einbürgerungskampagne soll bei den Migranten die Botschaft ankommen, dass die Behörden nun wieder schneller arbeiten.

Geplant sind laut Telli Infoveranstaltungen in den Moscheen, Migranten-Communities und interkulturellen Vereinen. „Damit wollen wir die Menschen davon überzeugen, dass eine Einbürgerung ein Zeichen für gelungene Integration ist und die Möglichkeiten zu mehr Partizipation bietet.“ Auch Außenwerbung innerhalb des Stadtgebiets oder Testimonials von prominenten Oberhausener Bürgern, die sich für die deutsche Staatsbürgerschaft entschieden haben, kann sich der Integrationsrats-Geschäftsführer vorstellen. „Dann wird es auch der Letzte mitbekommen, dass wir aus dem Tiefschlaf erwacht sind.“