Oberhausen. Wie kann man Dauerleerstände verhindern? Eine neue NRW-Soforthilfe soll in Oberhausen schnellstmöglich ihre positive Wirkung entfalten.

Alt-Oberhausen, Osterfeld und Sterkrade sind in das „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in NRW“ aufgenommen werden. Das Ziel dieses Programms lautet: weniger traurige Leerstände, mehr pralles Geschäftsleben in den Innenstädten.

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Die Förderprogramm des NRW-Kommunalministeriums läuft bis zum 31. Dezember 2023, entfaltet also durchaus eine gewisse Langzeitwirkung. „Das Sofortprogramm unterstützt Eigentümer und Eigentümerinnen von leerstehenden Immobilien bei der Etablierung von neuen Nutzungen“, erläutert Stadtsprecher Frank Helling in einer aktuellen Mitteilung.

Es stehen Fördergelder für die vorübergehende Anmietung leerstehender Ladenlokale bereit; für eine

Ansprechpartner im Überblick

Das sind die Ansprechpartner zum NRW-Programm:

Alt-Oberhausen: Robert Witter, E-Mail: info@brueckenschlag-ob.de, 0208 82849086;

Osterfeld: E-Mail: info@stadtteilmanagement-osterfeld.de, 0208 81069120;

Sterkrade: Sven Wörmer und Philipp Dreger, E-Mail: citymanagement@stadtteilbuero-sterkrade.de, 0208 63580600;

Dauer von bis zu zwei Jahren mietet die Stadt Oberhausen die entsprechenden Ladenlokale an. Sobald ein tragfähiges Nutzungsinteresse von Dritten für das jeweilige Ladenlokal vorhanden ist, schließen der jeweilige Immobilieneigentümer und die Stadt einen Mietvertrag. Die Stadt Oberhausen vermietet das Ladenlokal dann zu einer vergünstigten Miete in einem „Untermietverhältnis“ weiter.

Garantierter Mietpreis

Damit das alles auf den Weg gebracht werden kann, gibt es Vorgaben. Die Stadtpressestelle erläutert: „Um in das Förderprogramm aufgenommen zu werden, müssen Eigentümerinnen bzw. Eigentümer den letzten Mietpreis ihres Ladenlokals um mindestens 30 Prozent reduzieren. Dieser verminderte Mietpreis wird ihnen dann für die gesamte Nutzungsdauer der Neuvermietung (maximal zwei Jahre) in einem Mietvertrag mit der Stadt Oberhausen garantiert.“

Die neuen Nutzerinnen und Nutzer der jeweiligen Ladenlokale profitieren erheblich: Sie zahlen als Untermieterinnen bzw. Untermieter bei der Stadt Oberhausen nur 20 Prozent der letzten Altmiete zuzüglich Nebenkosten des Ladenlokals als Miete. Der restliche Betrag der Miete wird durch das Förderprogramm übernommen.

Geschäftsideen ausprobieren

Geschäftsleute können so also preisgünstig ein Ladenlokal anmieten, ihre Geschäftsidee ausprobieren und auf diese Weise neues Leben in bisherige Leerstände bringen. Die jeweiligen Stadtteilbüros in den drei Oberhausener Stadtbezirken Alt-Oberhausen, Sterkrade und Osterfeld übernehmen die Vermittlung, sorgen also dafür, dass potentielle Mieter und Vermieter schnellstmöglich in Kontakt kommen.

Robbie Schlagböhmer, Chef der Sterkrader Interessengemeinschaft (Stig), begrüßt das neue NRW-Programm und erklärt auf Anfrage unserer Redaktion: „Diese Förderung ist an zwei Stellen nützlich: Start-ups oder Unternehmen, die sich sonst kein Ladenlokal leisten könnten, profitieren davon. Und es werden leerstehende Ladenlokale belegt, die durch den Strukturwandel im Einzelhandel nur schwer einen Einzelhandel-Nachmieter finden würden.“

Die Stadtpressestelle unterstreicht: „Bei der neuen Nutzung der Ladenlokale sind Ideen keine Grenzen gesetzt: Vom klassischen Einzelhandel über Dienstleistungen und Gastronomie bis hin zu kulturellen oder sozialen Nutzungen ist alles möglich.“ Wichtig sei der Stadt Oberhausen, bei der Weitervermietung auf Qualität zu setzen und so die jeweiligen Innenstädte zu stärken.

„Aufgeben gilt nicht!“

Vor dem Hintergrund der Pandemie und des monatelangen Lockdowns ist eine solche Stärkung dringend geboten. Stig-Chef Schlagböhmer: „Die Lage ist für einige Geschäftsleute existenzgefährdend. Der Lockdown hält an und die Hilfen der Bundesregierung sind kompliziert und kommen schleppend. Doch Aufgeben gilt nicht! Die Sterkrader Gastronomen und Einzelhändler sind sehr kreativ. Zudem hoffe ich, dass die Impfkampagne an Fahrt gewinnt und flächendeckende Schnelltests eingeführt werden. Dann haben wir die Chance, aus 2021 noch was zu machen.“