Oberhausen. Die Verdrehung der deutschen Geschichte und die Ausgrenzung vieler Oberhausener Bürger – das wird der AfD nach ihrer Haushaltsrede vorgeworfen.

Nach der Haushaltsrede des Oberhausener AfD-Ratsfraktionsvorsitzenden Wolfgang Kempkes hat die „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“ der Partei „unverhüllten Rassismus“ vorgeworfen. Der frühere Oberbürgermeister-Kandidat der AfD hatte im Hauptausschuss davon gesprochen, dass die neuen Personalstellen im Bereich „kultursensible Pflege“ zeigten, dass „die Kultursensibilität älterer Menschen mit christlich-abendländischer Prägung“ nicht berücksichtigt würden.

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„Wann immer in den letzten knapp 1000 Jahren diese Begriffskombination ,Menschen mit christlich-abendländischer Prägung’ herausposaunt wurde, wurden per se alle anderen Menschen ausgegrenzt, die nicht in diese Schablone oder Kategorie passten“, schreibt der Oberhausener Kreisverband der VVN-BdA. Wer so argumentiere, wie die AfD in der Haushaltsrede, betreibe mit „dieser rassistischen Ausgrenzung vieler MitbürgerInnen unserer Stadt pure Demagogie mit dem Ziel, ihren Hass auf demokratische Institutionen in unserer Stadt weiter zu verbreiten“.

AfD kritisiert Kulturförderung: Sie grenze Teile der deutschen Geschichte aus

Zudem warf die VVN-BdA dem Oberhausener AfD-Kreisverband vor, die Geschichte zu verdrehen. Kempkes hatte in seiner Rede der Oberhausener Stadtspitze und Politik vorgeworfen, durch ihre Kulturförderung der Gedenkhalle und des Bunkermuseums Teile der deutschen Geschichte auszugrenzen.

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„Die Oberhausener AfD folgt mit den Aussagen ihren Anführern Höcke und Gauland, die bereits vor einiger Zeit mit haarsträubenden Deutungen der deutschen Geschichte hervorgetreten sind“, urteilt der Bund der Antifaschisten. „Die Relativierung der Hitler-Diktatur und der Gräuel des Zweiten Weltkrieg dürfen sich nicht weiter ausbreiten, der Boden für Dummheit und Hass in diesem Land würde fruchtbarer.“

Die Gedenkhalle und das Bunkermuseum arbeiteten seit fast 50 Jahren gegen das Vergessen und für das Miteinander aller Menschen in Oberhausen. Sie vermittelten Geschichte aus der Perspektive der Frauen und Männer des antifaschistischen Widerstands, die unter Lebensgefahr gegen die braune Diktatur gekämpft hätten.

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