Oberhausen. So soll die Stadt die Not darstellender Künstler lindern. Doch schon früher erwies sich ein Bühnen-Mobil als Misserfolg.

Manche Themen wachsen sich in der Stadtpolitik erst zur Kontroverse aus, wenn sie vom Fachausschuss in den allzuständigen Haupt- und Finanzausschuss weiterwandern. Wo ein Kulturpolitiker allenfalls milde tadelt, greift zwei Wochen später der OfB-Stadtverordnete Guido Horn zur rhetorischen Bazooka: Jene 50.000 Euro, die laut einem SPD-Antrag die Stadt in eine mobile Bühne investieren möge, bewertet er als staunenswerte „Kreativität in Zeiten einer Krise Steuergelder verschleudern zu wollen“.

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Die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer solchen Investition war allerdings auch schon im Kulturausschuss deutlich geworden. Dort hatte Axel J. Scherer (SPD) vor allem auf die Not der darstellenden Künstler verwiesen: „Den kleinen Einzel-Kreativen geht es wirklich sehr schlecht.“ Eine an vielen Orten der Stadt einsetzbare Bühne könnte, wenn sich denn der umfassende Lockdown lockert, auch die Zahl der Auftritts-Chancen steigen lassen.

Zeitgemäße PC-Technik für die Gedenkhalle

Den SPD-Neuling im Kulturausschuss hatte dann Marita Wolter (CDU), bis zur letzten Kommunalwahl die langjährige Ausschuss-Vorsitzende, auf einige harte Tatsachen hingewiesen – und nicht nur darauf, dass solche Anträge pünktlicher eingereicht gehören. Denn die Stadt hatte bereits vor Jahren schlechte Erfahrungen mit einer eigenen, mobilen Bühne sammeln müssen: „Sie wurde nicht nachgefragt.“ Marita Wolter weiter: „Folgekosten fallen mit Sicherheit an.“

Ihre Frage, wer für ein neues Mobil wohl die Zuständigkeit übernehmen würde, konterte Volker Köster (Linke) süffisant: „Ich sehe jetzt nicht Volker Buchloh die Bühne aufbauen.“ In der Tat dürfte das knapp besetzte Kulturbüro mit den bereits bestehenden Aufgaben ausgelastet sein.

Einhellige Zustimmung gab’s dagegen für einen zweiten SPD-Antrag, nämlich die Gedenkhalle Schloss Oberhausen mit 20.000 Euro für eine zeitgemäße PC-Technik auszustatten. „Die Gedenkhalle sollte 2022 zu ihrem 60. glänzen“, sagte Axel J. Scherer. Konkret geht’s um die zehn Jahre alte Medien-Stationen in der Dauerausstellung: Sie seien nicht mehr nachzurüsten, sondern müssten ausgetauscht werden.