Oberhausen. Ärger in Oberhausen: Auf einem Spielplatz im Ruhrpark in Alstaden sind Aufkleber von Corona-Leugnern aufgetaucht. Das sagen Stadt und Polizei.

In Alstaden ist die Empörung groß. Corona-Leugner und Verschwörungsideologen haben dort den Spielplatz im Ruhrpark mit ihren kruden Botschaften geflutet. Aufkleber prangten an Bänken und Spielgeräten. Anwohner hatten Fotos davon im sozialen Netzwerk Facebook veröffentlicht und sich beklagt: Die Botschaften würden Kinder ängstigen - warum machen die Ordnungsbehörden nichts dagegen?

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"Eure Angst bringt euch um, nicht Corona" steht etwa auf einem Aufkleber. Auf einem anderen ist neben der Botschaft das symbolhafte Konterfei von Guy Fawkes mit signalroter Kapuze abgebildet. Fawkes wollte 1605 aus Protest gegen die Verfolgung der Katholiken das britische Parlament in die Luft jagen. Seit einigen Jahren nutzen Protestler Fawkes-Masken, wenn sie gegen Regierungen demonstrieren.

Nazi-Symbole auf Spielplatz im Ruhrpark

Der Vorfall in Alstaden ist bereits einige Zeit her, doch der Ärger ist geblieben. Zumal es auch an anderen Stellen immer wieder ähnliche Aufkleber gibt. Offizielle Beschwerden sind bei der Stadt allerdings bislang nicht eingegangen. In der Vergangenheit hat es aber bereits andere Vorfälle gegeben: Auf dem Kinderspielplatz im Ruhrpark seien bereits "verfassungsfeindliche Kommentare und nationalsozialistische Symbole" aufgetaucht, wie es aus dem Rathaus auf Nachfrage heißt. Diese seien umgehend entfernt worden, die Stadt hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

Mit Hinterlassenschaften von Corona-Leugnern werde man "ähnlich verfahren", versichert das Rathaus. Eine strafrechtliche Verfolgung ist aber offenbar schwierig. Denn bei einem Spielplatz handelt es sich laut Stadt und Polizei zwar um einen besonders geschützten Bereich. Aber eine explizite Formulierung gegen politische Äußerungen gibt es in der Spielplatz-Satzung der Stadt nicht. Und eine Sachbeschädigung liegt nach Ansicht von Stadt und Polizei ebenfalls nicht vor, denn die Aufkleber ließen sich in der Regel rückstandslos entfernen.

Flyer von Corona-Leugnern im Briefkasten

Es scheint, als müssten sich die verärgerten Spielplatz-Besucher mit den gleichen Antworten zufrieden geben wie die Bürger, die sich immer wieder über Flyer von Corona-Leugnern in ihre Briefkästen ärgern: Die Aussagen sind durch die freie Meinungsäußerung gedeckt, die Corona-Leugner sind dafür strafrechtlich nicht zur Verantwortung zu ziehen.

Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass ein Spielplatz ins Visier der Corona-Leugner gerät: Im Dezember vergangenen Jahres hatten Unbekannte ein gefälschtes Schild an einem Kinderspielplatz an der Stralsunder Straße angebracht, das zum Spielen aufforderte. Im Dezember waren die Spielplätze allerdings noch gesperrt, um die Corona-Abstandsregeln einzuhalten; Familien sollten offenbar gezielt in die Irre geführt werden.