Oberhausen. Trotz widriger Zeitumstände sind die Stoag-Taxis, buchbar nach persönlichem Bedarf, gefragt. Ab Februar fahren sie auch in Alt-Oberhausen.
Bis zu fünf Mini-Busse, Revierflitzer genannt, sind bei der Stoag seit Mitte Juni nördlich des Rhein-Herne-Kanals in den Abend- und Nachstunden im Einsatz, um das öffentliche Nahverkehrsangebot zu verbessern. In den beiden Bezirksvertretungen Osterfeld und Sterkrade zog Jochen Sander von der Stoag jetzt eine positive Zwischenbilanz -- und das in Zeiten von Corona. Dort und in der Bezirksvertretung Alt-Oberhausen kündigte er an, dass das Angebot ab Anfang Februar auch auf Fahrten von und nach Alt-Oberhausen ausgeweitet wird.
Seit Juni konnten Fahrgäste mit Start- und Zielpunkt im Oberhausener Norden (einschließlich Centro und Turbinenhalle) sich per Handy ein solches Anruf-Sammeltaxi bestellen. Daher die Bezeichnung "On-Demand-Verkehr" (Verkehr auf Bestellung). "Wir hatten vor den Corona-Beschränkungen seit Anfang November samstags, dem Wochentag mit der größten Nachfrage, bis zu 70 Fahrgäste", erklärte Sander den Bezirksvertretern. Danach seien es noch bis zu 50 Personen gewesen und im gegenwärtigen Lockdown noch 30 bis 40. Angesichts der Umstände und der Einschränkung, dass Alt-Oberhausen nicht mit abgedeckt war, sei das ein positives Zwischenergebnis. Das sahen auch die Lokalpolitiker so.
Im Durchschnitt 100 Meter Fußweg zum Abholpunkt
Die Reaktionen der Fahrgäste auf das neue Angebot seien ausnahmslos positiv. Es gebe viel Lob für die freundlichen Fahrer und schon viele Stammfahrgäste. Wer die entsprechende App, also Handy-Anwendung, für den "Revierflitzer" auf sein Handy herunterlädt, kann den Dienst darüber nicht nur buchen, sondern auch bezahlen. Der Computer plant die günstigste Verbindung bei mehreren zeitgleich angemeldeten Touren.
Im Stadtgebiet werden insgesamt 4000 verschiedene Punkte angefahren. Um Taxis keine Konkurrenz zu machen, dürfen sie nicht bis vor die jeweiligen Haustüren fahren. Die Revierflitzer bieten bis zu sechs Fahrgästen Platz, auch mit einem Rollstuhl. Wegen Corona werden zur Zeit aber nur drei Mitfahrende befördert. Die Wartezeit nach der Buchung beträgt laut Sanders acht bis neun Minuten, der durchschnittliche Fußweg von und zur Haltestelle 100 Meter.
Wichtigste Zielpunkte für die Revierflitzer sind Bahnhöfe. Deshalb rechnet Stoag-Geschäftsführer Werner Overkamp erst recht nach Überwindung der Corona-Krise mit deutlich steigenden Fahrgastzahlen, wenn der Hauptbahnhof angefahren wird. Das Angebot sei auch für Berufstätige mit Spät- und Nachtdienst interessant.
Ein Angebot für die Abend- und Nachtstunden
Das Angebot steht von Sonntag bis Freitag früh von 21 Uhr abends bis 2 Uhr früh zur Verfügung, von Freitag auf Samstag von 21 Uhr bis 6 Uhr früh und von Samstag auf Sonntag von 21 Uhr bis 9 Uhr früh. Nur zwei der insgesamt angeschafften fünf Fahrzeuge seien bislang im nördlichen Stadtgebiet benötigt worden, erklärte Stoag-Fachmann Jochen Sander in Osterfeld.
Fahrpreise und Bezahlmöglichkeiten
Die Fahrt mit dem Revierflitzer kostet bei zwei Kilometern Luftlinie 2,95 Euro, bei fünf Kilometern 4,60 Euro. Inhaber von Stoag-Abonnements erhalten ebenso Rabatt wie eine zweite oder dritte mitfahrende Person. Die App für das Smartphone kann bei Google oder Apple heruntergeladen werden. Sie gibt Fahrtzeit und Fahrpreis an. Bezahlt werden kann über die App, per PayPal oder mit Kreditkarte. Außerdem können ab 1. Februar 2021 in den beiden Stoag-Kundencentern in Sterkrade und am Hauptbahnhof Guthaben-Karten für zehn oder 25 Euro erworben werden.