Oberhausen. Der holperige Start der Corona-Impfungen hat auch in Oberhausen für Kritik gesorgt. Doch jetzt soll es im Impfzentrum endlich losgehen.
Die Vorbereitungen im Oberhausener Impfzentrum in der Willy-Jürissen-Halle laufen auf Hochtouren. Am 1. Februar öffnen sich dort die Türen. Eine Terminvereinbarung ist voraussichtlich ab dem 25. Januar möglich.
Fertiggestellt worden war das Zentrum bereits Mitte Dezember. Doch zunächst waren auch in Oberhausen mobile Impfteams in den Alten- und Pflegeeinrichtungen der Stadt unterwegs. Dort wurden bisher 2179 Bewohner und Mitarbeiter geimpft (Stand: 12. Januar, 10 Uhr), bis zum Wochenende sollen es bereits 3000 sein.
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Dr. Heinrich Vogelsang ist für die Impfaktion in Oberhausen mit zuständig. Der Internist ärgerte sich in der Vergangenheit mehrfach über eine „chaotische Informationspolitik" seitens der Bundes- und Landesregierung. Zu späte Informationen, zu wenig Impfstoff hätten die Teams vor Ort vor große Herausforderungen gestellt.
750 Impfungen täglich möglich
Umso erleichterter zeigt sich Vogelsang, dass die Abläufe dank des großen Engagements aller Beteiligten vor Ort inzwischen reibungslos verlaufen. „Was die Seniorenheime da geleistet haben, ist wirklich beeindruckend."
Einen guten Start erhofft sich der Mediziner jetzt auch für das Impfzentrum an der Lothringer Straße 75. Einen ersten Testlauf hat es bereits am 17. Dezember 2020 gegeben. „Ein weiterer Testlauf ist für den 25. und 26. Januar geplant, dabei werden aber nur noch interne Abläufe von der Kassenärztlichen Vereinigung überprüft", sagt Stadtsprecher Frank Helling.
Nickt die KV durch, können dort ab Februar 750 Impfungen täglich durchgeführt werden. Entgegen der ursprünglichen Ankündigung des NRW-Gesundheitsministeriums die Zentren sofort an sieben Tagen in der Woche betreiben zu wollen, ist jetzt zunächst nur noch eine Öffnung an fünf Wochentagen vorgesehen. „Wir warten diesbezüglich aber noch auf ein entsprechendes Schreiben aus dem Ministerium", führt Helling aus.
Oberhausener ab 80 Jahren erhalten ein Info-Schreiben
Alle Oberhausener, die 80 Jahre oder älter sind, erhalten nach Angaben des Stadtsprechers in der kommenden Woche ein persönliches Schreiben mit näheren Informationen. Heinrich Vogelsang hofft, dass diese Schreiben bereits die Anamnesebögen sowie die Impfeinwilligungen enthalten. „Wenn alle, die zur Impfung kommen, diese bereits ausgefüllt mitbringen und darauf entsprechend ihre Krankengeschichte und ihre Medikamente notieren, wäre uns wirklich geholfen." Notfalls gibt es die Bögen aber auch im Impfzentrum. Wichtige Materialien wie der Einwilligungsbogen, das Aufklärungsmerkblatt sowie Leitfäden sind außerdem unter www.zusammengegencorona.de/downloads eingestellt.
Zum Impftermin darüber hinaus mitzubringen sind: Terminbestätigung, Impfpass, elektronische Gesundheitskarte, medizinische Unterlagen wie Herzpass oder Diabetikerausweis und der Personalausweis als Altersnachweis.
Pflegekräfte erhalten ebenfalls Termine
Schutzimpfungen mit höchster Priorität erhalten ab Februar aber nicht nur Oberhausener ab 80 Jahren. Auch alle, die für die Pflege und Betreuung älterer Menschen zuständig sind - entweder in stationären Einrichtungen oder bei ambulanten Pflegediensten können sich einen Termin geben lassen. Außerdem in der ersten Gruppe: Krankenhausmitarbeiter, insbesondere von Intensivstationen oder Notaufnahmen, Mitarbeiter von Rettungsdiensten, aus der Palliativversorgung sowie aus Einrichtungen der Transplantationsmedizin und der Krebsbehandlung. Ein Nachweis ist jeweils mitzubringen.
Frank Helling weist darauf hin, dass voraussichtlich ab dem 25. Januar eine Terminvereinbarung über die Internetseite www.116117.de möglich sein wird. Termine können aber auch telefonisch abgesprochen werden. Noch stehe aber nicht fest, ob das auch in NRW über die Rufnummer 116117 erfolgen kann. „Es ist möglich, dass dafür eine andere Nummer freigeschaltet wird." Welche, soll rechtzeitig bekannt gegeben werden.