Oberhausen. Aus der Willy-Jürissen-Halle in Oberhausen ist in wenigen Tagen ein komplettes Impfzentrum geworden. Drei Impfstraßen sind hier jetzt startklar.
Das Oberhausener Impfzentrum ist startklar. Noch fehlt allerdings ein zugelassener Impfstoff gegen das Corona-Virus. Ist er da, kann es in der Willy-Jürissen-Halle an der Lothringer Straße in Alt-Oberhausen losgehen. In atemberaubend kurzer Zeit hat die Feuerwehr Oberhausen hier mit Partnern ein komplettes Impfzentrum in die Halle gestellt.
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Am Freitag stellte der stellvertretende Feuerwehr-Chef, Branddirektor Jürgen Jendrian, mit seinem Team das Impfzentrum bei einem Rundgang Oberbürgermeister Daniel Schranz vor. Was sofort auffällt: Sehr hell und freundlich präsentieren sich die Aufbauten und Trennwände in der Sporthalle, eigens wurde zum Schutz der Spielfläche ein neuer Boden gelegt. Recht wohnlich und angenehm sieht es hier aus – wichtig für eine gute Atmosphäre während der kommenden Impfaktionen.
Erst vor zwei Wochen hatte die Feuerwehr den Auftrag erhalten, das Impfzentrum einzurichten. Unverzüglich wurde unter Leitung von Brandrat Jörg Brandenburg ein achtköpfiger Stab gebildet, der das Projekt federführend betreut. Auch Hilfsorganisationen wie DRK, Arbeiter-Samariterbund (ASB), Malteser und THW halfen mit. Die Vorgabe von Bund und Land NRW lautete: Bis zum 15. Dezember muss alles fertiggestellt sein. Das hat Oberhausen punktgenau, ja sogar früher, geschafft!
Auf der Einbahnstraße durch die Willy-Jürissen-Halle
Wenn der Impfstoff da ist und seine Verteilung endgültig geklärt ist, durchlaufen die Menschen hier unter strikter Beachtung der Hygieneregeln eine Einbahnstraße mit verschiedenen Stationen. Die Termine für die Impfungen werden dann von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) verteilt, die auch das medizinische Personal und die Technik in der Halle stellt.
Bis zu 750 Impfungen pro Tag
Bis zu 750 Impfungen pro Tag werden möglich sein. Los geht es im Foyerbereich mit einer Eingangskontrolle, dann geht es zum Check-in, ebenfalls noch im Foyer. In der Halle selbst übernimmt die KV die Regie. Erst folgt die ärztliche Aufklärung, dann stehen drei Impfstraßen zur Verfügung. Es gibt großzügige Wartebereiche mit entsprechendem Sitzplatz-Abstand, auch die einzelnen Impfkabinen sind bereits präsent, ebenso der Bereich für die Nachbeobachtung, in dem jeder Geimpfte rund 30 Minuten zubringt, bevor er die Halle verlassen kann.
14 Standorte wurden geprüft
14 Immobilien hat die Stadt geprüft. Dann fiel die Entscheidung für die Willy-Jürissen-Halle, die genügend Parkplätze, ausreichend Platz und eine gute Verkehrsanbindung bietet.
Bund und Land haben zugesagt, die noch nicht genau bezifferten Kosten für die Umbaumaßnahmen zu tragen.
Am 17. Dezember gibt es in der Willy-Jürissen-Halle einen Probedurchlauf mit rund 150 Teilnehmern – Azubis der Stadt übernehmen die Rolle von Impf-Kandidaten.
Doch das ist längst nicht alles: Auch an einen speziell geschützten Raum für die Impfstoff-Bereitstellung ist gedacht; ebenso an einen Leitstand mit Blick auf das Hallen-Innere. Sozialräume für rund 40 Menschen sind zudem eingerichtet worden. OB Daniel Schranz lobte am Freitag das hocheffiziente Zusammenspiel von Feuerwehr, Hilfsorganisationen und Handwerksfirmen beim rasanten Aufbau des Zentrums: „Oberhausen meldet Vollzug. Es kann losgehen mit den Impfungen!“
Wann genau das der Fall sein wird, ist allerdings noch unklar. Von der Willy-Jürissen-Halle aus werden dann auch die Impfeinsätze in den Oberhausener Alteneinrichtungen gesteuert. Zunächst sollen ja die älteren Menschen eine Impfung erhalten, dann chronisch Kranke sowie die Beschäftigten besonderer Berufsgruppen wie zum Beispiel der Feuerwehr, Polizei und Arztpraxen. An Sport ist im Jahr 2021 in der Willy-Jürissen-Halle für viele Monate jedenfalls nicht zu denken. Wie lange die Impfzentren bleiben werden, weiß derzeit niemand.