Oberhausen. Viel wird nun gesprochen über die Impf-Verantwortung in der Pflege. Wer auf den Stich verzichtet, ist aber nicht gleich eine schlechte Fachkraft.

Natürlich ist es entscheidend für den Weg aus der Pandemie und den Schutz der Risikogruppen, dass es in den Pflegeheimen eine große Impfbereitschaft gibt. Aber es darf künftig keine Unterscheidung geben zwischen guten und bösen Pflegekräften, zwischen denen, die sich bedenkenlos impfen lassen und denen, die zu viele Vorbehalte haben.

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Viel wird jetzt gesprochen über die große Verantwortung der Fachkräfte. Auch wenn die Pflege die Berufung für viele von ihnen sein mag: Pflegerinnen sind nicht nur Pflegerinnen, sondern auch Kinder, Eltern, Großeltern, Menschen mit Vorerkrankungen oder ohne, mit sorgloser oder skeptischer Natur – eben Individuen, fernab des Berufs, mit unterschiedlichen persönlichen Gründen für oder gegen ein Vakzin.

Nicht mit Pauschalantworten zum Impfen zufrieden geben

Wichtig bei der Entscheidungsfindung ist nur eines: Dass sich jeder informiert und sich nicht mit Pauschalantworten zufrieden gibt. Das geht natürlich erst vollumfänglich, wenn Details zum Impfstoff vorliegen. Dann wird man sicher viele der Unsicheren noch überzeugen können.

Aber wer panische Angst vor einem Nadelstich hat oder wer schon einmal Erfahrungen mit heftigen Nebenwirkungen gemacht hat und sich deswegen nicht als erstes in der Schlange zum Impftermin anstellen wird, ist sicher nicht gleich eine verantwortungslose Pflegekraft. Und unnötigen Druck sollten wir uns – bei allem, was von den Pflegerinnen in der Krise geleistet wurde und wird – erst recht sparen.