Die Michael-Jackson-Show fasziniert 2300 Zuschauer in der Arena. Allein nach der Pause gibt's 13 Nummer-1-Hits - von "Beat it" über "Smooth Criminal" bis zu "Billie Jean".

Am Ende hielt es Samstagabend – Weihnachten hin, Weihnachten her – niemand mehr auf Stühlen und Sitzschalen: 2300 Menschen tanzten ab und huldigten in der Arena einem Phänomen der Musikgeschichte: Michael Jackson. Die durch den plötzlichen Tod des Stars zur Gedächtnis-Show mutierte Veranstaltung „Thriller Live” ist beste Unterhaltung zu Ehren eines großen Musikers und Entertainers. Leider ist „Jacko” nicht so alt geworden wie viele derjenigen, die ihre in die Jahre gekommenen Hüften kreisen lassen wie zur besten Sturm- und Drangzeit; manche gar mit Kindern oder Enkelkindern im Schlepptau.

Keine Biographie

Wer allerdings hofft, etwas über die Lebensgeschichte des Sängers von der (am Ende) traurigen Gestalt zu erfahren, ist völlig fehl am Platz. Die Show aus dem Londoner Westend erhebt diesen Anspruch erst gar nicht, präsentiert vielmehr einen Blick auf die wesentlichen Stationen im Leben des kommerziell wohl erfolgreichsten Musikers der Popwelt. Musikalisch und tänzerisch nähern sich die Künstler dem Vorbild dabei so nah es eben geht. Der 13-jährige krausköpfige Kieran Alleyne begeistert die Zuhörer mit Nummern wie „I'll be there”, „Ben” und „I want you back”, dem ersten Nummer-1-Hit des späteren King of Pop aus dem Jahr 1969. Elfjährig avancierte Michael seinerzeit zum Star der „The Jackson 5”.

Für die Solokarriere und den Aufstieg zum Mega-Star in den 1980er- und 1990er-Jahren verpflichtete der künstlerische Leiter Adrian Grant gleich fünf Solisten, darunter mit Carol Stennett eine Frau und mit Alex Buchanan einen Weißen, der dem Original am dichtesten auf den Stimmbändern klebte.

Kopieren? Unmöglich

Jovanny Pichardo hingegen durfte sich ganz auf den Moonwalk und andere artistische Tanzeinlagen konzentrieren. Im weißen und schwarzen Anzug, mit Glitzerhandschuh, Hut und Schillerlocke. Einfacher gestaltete sich, das war schon auf den Partys in den 80ern so, der Griff in die Weichteile. Alles gemeinsam, das gab's bis zum 25. Juni 2009 nur im Original. Kopieren? Nicht möglich!

13 Nummer-1-Hits Jacksons gibt's nach der Pause in der nicht ganz ausverkauften Arena auf die Ohren, von „Beat it” über „Smooth Criminal” bis zu „Billie Jean”.

Singen, Tanz und Show

Kartenvorverkauf

Tägliche Vorstellungen in der Arena.

Thriller Live gastiert noch bis zum 3. Januar in Oberhausen. Die Show läuft täglich um 20 Uhr (Silvester und am 3.1. um 19 Uhr), außerdem am 2.1. um 16 Uhr und am 3.1. um 15 Uhr. Karten gibt's zum Preis von 43 bis 85 Euro unter 01805 57 00 00.

Es ist ein fulminanter Streifzug durch eine der faszinierendsten Karrieren der Musikgeschichte, dargebotenen von einem 15-köpfigen Ensemble und sechs Musikern, die hinter der Bühne agieren und konsequenterweise nur jeweils kurz zu erblicken sind. Singen und Tanzen, Show, das war die Welt des King of Pop.

Weltweit verkaufte Jackson über 750 Millionen Alben. Als der Superstar die Show, die ursprünglich in den 90er Jahren jeweils zu seinem Geburtstag im August lief, 2001 besuchte, war er begeistert: „beautiful and incredible”. Am Samstagabend in Oberhausen hätten ihm wohl nur wenige widersprochen. Wenn überhaupt.