Oberhausen. Nach den Menschenaufläufen rund ums Centro und im Einkaufszentrum selbst ist eine Debatte entbrannt: Benötigen Einkaufszentren strengere Regeln?

Das Gedränge der Menschen in Bussen, Bahnen und vor den Geschäften im Einkaufszentrum Centro hat nicht wenige Bürger erschrocken nach Hause gehen lassen. Auf verschiedenen Kanälen der sozialen Medien beschweren sich Kaufwillige mit Film, Foto und Schrift, dass nach ihrem Eindruck am Freitag ( Rabatt-Tag „Black Friday“ ) und am Samstag viel zu viele Menschen im Centro waren.

Tatsächlich gab es nach Berichten von mehreren Augenzeugen offenbar weniger Probleme in den meisten Gängen als an der Stoag-Trassen-Station „Neue Mitte“ und direkt vor den eigentlichen Geschäften. „Kann mir bitte jemand erklären, welchen Sinn es macht, mehr als 50 Personen vor der Tür des Geschäftes einzureihen? Sie stehen in der Reihe mitunter auf engerem Raum als in dem Laden, in den sie hinein wollen“, beschwert sich Manuela Fernandez auf der Facebook-Seite der WAZ Oberhausen .

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Schon gibt es politische Forderungen, trotz intensiv kontrollierender Sicherheitskräfte im Centro die Regeln für Einkaufszentren strenger zu fassen. „Wer die Pandemie eindämmen will, muss Menschenaufläufe im Centro verhindern“, meint der Oberhausener SPD-Landtagsabgeordnete Stefan Zimkeit (SPD): „Niemand kann verstehen, dass Sportvereine und Restaurants geschlossen sind, aber gleichzeitig die Kontaktreduzierung in den Einkaufszentren nicht funktioniert.“ Es mache keinen Sinn, die Anzahl der Kunden pro Geschäft zu begrenzen, wenn gleichzeitig dichtes Gedränge vor den Läden herrscht. „Das Centro muss die Gesamtzahl der Besucher strenger reglementieren.“

Krisenstabsleiter: Einkaufsgewohnheiten verändern

Tatsächlich darf das Centro nach dem heutigen Corona-Regelwerk und den Angaben der Stadt Oberhausen 13.000 Menschen gleichzeitig in seine Hallen lassen – 75 Prozent seiner normalen Besucher-Kapazität. Es sind deshalb so viele Besucher auch in Corona-Zeiten möglich, weil das Centro so groß dimensioniert ist.

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Der städtische Krisenstabsleiter Michael Jehn kann keine neuen strengen Regeln erlassen, erwartet aber vom Land, dass die neue Corona-Schutzverordnung engere Quadratmeter-Vorschriften macht. So oder so rät der Ordnungsdezernent allen Oberhausenern, ihre Einkaufsgewohnheiten zu verändern – und zu entzerren. „Ich habe großes Verständnis dafür, dass die Bürger auch in Corona-Pandemie-Zeiten ihre Weihnachtseinkäufe tätigen wollen. Doch jeder sollte gerade an den Orten, wo besonders viele Menschen zusammenkommen können, in Einkaufszentren wie in Innenstädten, dringend darauf achten, Abstandsgebote und Maskenpflicht einzuhalten“, meint Jehn. „Dabei sollte jeder möglichst die Zeiten zum Einkaufen vermeiden, in denen bekanntermaßen sehr viele Menschen in Einkaufszentren und Fußgängerzonen unterwegs sind – wie Freitagnachmittage oder Samstage.“