Oberhausen. Die Stadt Oberhausen lässt in diesen Tagen Corona-Maskenmuffel stärker kontrollieren. Am Freitag gab es eine unangekündigte Großaktion.

Erstmals zusammen mit der Bundespolizei hat die Stadt Oberhausen in einer größeren Tagesaktion die Einhaltung von Corona-Regeln in der Innenstadt kontrolliert. Sieben Stunden lang streiften je sechs Bedienstete des Ordnungsamtes und der Bundespolizei vor allem in der Gegend rund um den Hauptbahnhof und in den angrenzenden Parks umher.

>>>Sie wollen keine Nachrichten aus Oberhausen verpassen? Dann können Sie hier unseren abendlichen Newsletter abonnieren: So abonnieren Sie den kostenlosen Oberhausen-Newsletter. <<<

Michael Jehn, Leiter des städtischen Corona-Krisenstabs, lobt zwar im Gespräch mit der Redaktion die Disziplin vieler Oberhausener: „Die überwiegende Mehrheit der Bürger beachtet die Corona-Regeln genau.“ Doch zugleich hat der Ordnungsdezernent beobachtet, dass vor allem vor dem Hauptbahnhof am Omnibusbahnhof, an anderen Stoag-Haltestellen und auf Spielplätzen immer noch viele Bürger keinen Mund-Nasen-Schutz tragen. Deshalb lag in diesen Bereichen am Freitag der Schwerpunkt der Kontrollen.

In zwei Sechser-Gruppen losmarschiert

Gegen 11 Uhr sammelten sich die Einsatzkräfte vor dem Schnellimbiss McDonalds im Bahnhofsgebäude, ehe sie dann in zwei Gruppen auseinandergingen. Die erste der beiden Sechser-Gruppen begab sich allerdings zunächst nicht zu den Bahnsteigen von Bussen und Straßenbahnen, sondern in den angrenzenden Berliner Park.

Maskenpflicht und Bußgelder

Die Maskenpflicht gilt zur Zeit in Bussen und Bahnen, im Bahnhof und an Haltestellen, in allen öffentlichen Gebäuden, beim Einkaufen, bei Ärzten und Friseuren, auf dem Wochenmarkt, in der Fußgängerzone und auf Spielplätzen – jedenfalls für Erwachsene und Schulkinder.

Bei Verstößen können 50 Euro Bußgeld erhoben werden, in Bussen und Bahnen wegen der dort sonst erhöhten Ansteckungsgefahr sogar 150 Euro.

Der Trupp kontrollierte gleich zu Beginn drei Männer, offenbar Menschen aus der Drogenszene. Einer von den Kontrollierten berichtete, dass es dabei nicht um die Corona-Vorschriften ging, sondern um eine allgemeine Personenkontrolle. Im Berliner Park halten sich viele Drogenabhängige auf und dort wird auch mit Drogen gehandelt.

Auch interessant

Zur gleichen Zeit vor dem Hauptbahnhof konnte am Omnibusbahnhof jeder Bürger mehrere Verstöße gegen die Maskenpflicht beobachten. Zahlreiche Passanten setzen nämlich ihre Maske sofort nach Verlassen des Bahnhofsgebäudes ab, obwohl an den Haltestellen des Omnibusbahnhofes der Mund-Nasen-Schutz getragen werden muss. Zwei Frauen zum Beispiel plauderten munter auf einer Bank an der Haltestelle der Straßenbahn miteinander – maskenlos. Ähnliche Szenen sieht man auf den Busbahnsteigen.

Auf dem Bahnhofsvorplatz selbst sind häufiger Raucher ohne Mund-Nasen-Schutz zu sehen – trotz vieler Menschen, die zum Eingang des Hauptbahnhofes strömen. Ein Blick in die Busse zeigt allerdings, dass sich praktisch alle Passagiere an die Maskenpflicht halten.

Zeigten auch am Oberhausener Hauptbahnhof Präsenz: Ordnungsamt und Bundespolizei beim Masken-Kontroll-Aktionstag in der Innenstadt – mit Schwerpunkt Umgebung des Hauptbahnhofes.
Zeigten auch am Oberhausener Hauptbahnhof Präsenz: Ordnungsamt und Bundespolizei beim Masken-Kontroll-Aktionstag in der Innenstadt – mit Schwerpunkt Umgebung des Hauptbahnhofes. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Die zweite der beiden Gruppen von Ordnungsamt und Bundespolizei war später auch auf der Elsässer Straße in Alt-Oberhausen zu finden. Die erste Gruppe war etwa zur gleichen Zeit am Westausgang des Hauptbahnhofes. In der Bahnhofspassage ist die Maskendisziplin aber schon seit Monaten sehr hoch. Dort ermahnt der Sicherheitsdienst der Bahn regelmäßig Fußgänger, die keine Maske tragen.

„Die Bundespolizei zeigt ja erst seit kurzer Zeit in Oberhausen Präsenz“, erklärte Michael Jehn am Freitag auf Nachfrage. Da habe man die Gelegenheit zu der gemeinsamen Aktion ergriffen. Etwas verwundert zeigte er sich darüber, dass die insgesamt zwölf Einsatzkräfte in zwei Sechser-Gruppen aufgebrochen waren. In sechs Zweier-Gruppen hätten sie schließlich mehr Präsenz zeigen können.

„Die Maskenpflicht ist deshalb so wichtig, weil, je nachdem wie viele Menschen gerade den Bahnhof verlassen oder sich an Haltestellen aufhalten, der Mindestabstand von 1,50 Metern nicht mehr eingehalten werden kann“, betonte Jehn. Zu ähnlichen Ansammlungen könnte es beispielsweise auch auf der Marktstraße beim Überqueren der Wörthstraße kommen.

Maskenpflicht in Fußgängerzonen und an Haltestellen

Deshalb gilt nach der Allgemeinverfügung der Stadt vom 3. November 2020 in allen drei Fußgängerzonen im Stadtgebiet und rund ums Centro die Pflicht, einen Mund-Nasen-Schutz von 7 bis 21 Uhr zu tragen. In Alt-Oberhausen betrifft dies große Teile der Marktstraße, den Friedensplatz, die Elsässer Straße, die Langemarkstraße und die Lothringer Straße.

Vor allem beim Warten an Haltestellen der Stoag und auf städtischen Kinderspielplätzen vergessen viele Jugendliche und Erwachsene, dass hier eine Maskenpflicht gilt. Hier am Bahnhof Hagelkreuz in Oberhausen-Sterkrade geht es aber sehr ordentlich zu – alle tragen den Mund-Nasen-Schutz.
Vor allem beim Warten an Haltestellen der Stoag und auf städtischen Kinderspielplätzen vergessen viele Jugendliche und Erwachsene, dass hier eine Maskenpflicht gilt. Hier am Bahnhof Hagelkreuz in Oberhausen-Sterkrade geht es aber sehr ordentlich zu – alle tragen den Mund-Nasen-Schutz. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

Darf man denn dort einfach so rauchen, wie es so mancher Passant in der Fußgängerzone macht und dabei natürlich die Maske abnimmt? Wie das Rauchen in dem Zusammenhang bewertet werden muss, müsse noch einmal beraten werden, deutete Jehn an. Um etwas zu essen und zu trinken, dürfe die Maske natürlich abgenommen werden. In anderen Städten gibt es auch ein öffentliches Rauchverbot, allerdings nicht in Oberhausen .

Eine abschließende Bilanz der Kontrollaktion will Michael Jehn in der nächsten Woche vorlegen. Hauptsächlich sei es bei der Aktion darum gegangen, Präsenz zu zeigen, sagte Jehn. Meist genüge ja die Anwesenheit der Ordnungskräfte, um die Menschen dazu zu veranlassen, ihre Masken aufzuziehen oder richtig zu tragen.

Allerdings war auf der Marktstraße, wie schon am vergangenen Samstag, erneut zu beobachten, dass städtische Bedienstete, Straßenkehrer und Politessen, es selbst mit der Maskenpflicht nicht so genau nehmen.