Oberhausen. Auf vielen Seiten haben Verkehrsgutachter detailliert den Autoverkehr rund ums Centro bewertet – nach Schulnoten von sehr gut bis ungenügend.

Nach einem einheitlichen bundesdeutschen Standard wird die Qualität von Verkehrsbeziehungen an einer Ampel-Kreuzung oder -Einmündung mit Schulnoten bewertet. Bei guter bis sehr guter Verkehrsqualitä t (VQ) beträgt die durchschnittliche Wartezeit an einer Ampel in der täglichen Verkehrsspitzenstunde höchstens 20 bis 35 Sekunden. Als befriedigend bis ausreichend gilt eine mittlere Wartezeit von 36 bis 70 Sekunden. Was darüber hinausgeht, ist mangelhaft oder ungenügend.

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In ihrem Mirai-Gutachten werteten die Verkehrsgutachter auf Basis aktueller Verkehrsströme rund ums Oberhausener Einkaufszentrum Centro erst aus, wie sich die Verkehrsqualität (VQ) zwischen der Autobahn-Abfahrt A 42 und dem Centro dargestellt hat, als es die dritte Fahrspur auf der Konrad-Adenauer-Allee noch gab. 40 verschiedene Fahrbeziehungen zählen die Fachleute an den Knotenpunkten.

Zu oft „mangelhaft“ und „ungenügend“

Insgesamt vier wichtige Fahrbeziehungen benoteten die Gutachter als ungenügend: Das Rechtsabbiegen von der A 42 aus Essen auf die A 516, die Geradeausfahrt von der Mülheimer Straße auf die Konrad-Adenauer-Allee, das Linksabbiegen von der Mülheimer auf die Duisburger Straße und das Linksabbiegen von der Duisburger Straße auf die Konrad-Adenauer-Allee. Fünf weitere Fahrbeziehungen waren mangelhaft (siehe Grafik/Tabelle).

Noch bevor die dritte durchgehende Geradeausspur auf der Konrad-Adenauer-Allee in Fahrtrichtung Sterkrade abgebunden wurde, hatten die Planer erdacht, wie trotz des Mehrverkehrs durch The Mirai ein besserer Verkehrsfluss erreicht werden könnte.

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Als gute Lösung galt eine Umgestaltung der Hauptkreuzung Mülheimer Straße/Essener Straße. Dafür wurde eine kombinierte Geradeausfahr- und Rechtsabbiegespur auf der Mülheimer Straße nach Norden und damit eine dritte Geradeausfahrspur vorgeschlagen. Außerdem sollte die Hauptkreuzung durch zwei neue separate Fahrspuren von der Essener Straße in die Konrad-Adenauer-Allee umfahren werden.

Ohne die Engstelle wäre The Mirai noch beherrschbar

Sehr gut statt gut wäre so die Verkehrsqualität auf der Konrad-Adenauer-Allee in Höhe Lindnerstraße geworden, beim Rechtsabbiegen von der Mülheimer in die Essener Straße sogar gut statt mangelhaft. Ausreichend statt ungenügend wäre auch die Geradeausfahrt auf der Mülheimer Straße geworden und (dank einer möglich gewordenen längeren grünen Ampelphase) befriedigend statt mangelhaft die Durchfahrt von der Duisburger auf die Essener Straße. Am schlechten Verkehrsfluss in Höhe A 42 hätte sich aber nichts geändert.

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Dann werteten die Planer aus, wie sich der Verkehrsfluss ohne The Mirai, aber mit der neuen Engstelle auf der Konrad-Adenauer-Allee entwickelt hat. Ihr Ergebnis: sieben ungenügende und drei mangelhafte Fahrbeziehungen. Besonders auffällig: Die Verkehrsqualität ist so in Höhe Schloss Oberhausen: nur noch ungenügend statt sehr gut: Stillstand auf der Konrad-Adenauer-Allee von der Hauptkreuzung bis zur Autobahn. Daher verwarfen die Planer den Umbau der Hauptkreuzung.

Was blieb, sind eine zweite Linksabbiegespur von der Alte Walz auf die Essener Straße, eine zweispurige, ampelgesteuerte Zu- und Abfahrt von The Mirai und die Möglichkeit, Fahrspuren auch in Gegenrichtung freizuschalten – je nach Verkehr. Das führt dort immerhin zu keiner Verschlechterung.