Oberhausen. Städteübergreifend setzen die Personalvertreter der Sparkassen im westlichen Ruhrgebiet ein Signal der Entschlossenheit im aktuellen Tarifstreit.
Die Personalvertretungen der Sparkassen in Duisburg, Essen, Mülheim und Oberhausen wollen mit Blick auf die aktuelle Tarifauseinandersetzung in Öffentlichen Dienst konsequent an einem Strang ziehen und setzen auf eine unvermindert hohe Streikbeteiligung der Beschäftigten, falls es zu weiteren Streikaktionen kommen sollte.
Um das zu verdeutlichen, lud der Oberhausener Sparkassen-Personalratsvorsitzende Thomas Zimmermann am Donnerstag erstmals zu einer städteübergreifenden Video-Pressekonferenz ein. Neben Zimmermann waren dabei auch unter anderem die Personalratsvorsitzenden Kirsten Heinrich (Duisburg) und David Wandt (Essen) präsent, zudem Verdi-Gewerkschaftssekretär Björn Wißuwa.
„Uns geht es vor allem darum, einem vielfach von den Arbeitgebern hervorgerufenen Eindruck entgegenzutreten, wie seien als Sparkassen-Beschäftigte sozusagen die Gierigen“, sagte Thomas Zimmermann. In den aktuellen Verhandlungen gehe es auch nicht um ein 14. Jahresgehalt, sondern um die so genannte Sparkassen-Sonderzahlung, die derzeit bei 88,77 Prozent eines Monatsentgelts plus Leistungszulagen liege und die nach dem Willen der Arbeitgeber gekürzt werden solle. Die Eingruppierungen, eine mögliche – für die Arbeitgeber günstigere – Neubewertung von Arbeitsvorgängen, drohende Einkommensverluste – all das spielt in der aktuellen Tarifrunde aus Gewerkschaftssicht eine wesentliche Rolle.
Hohe Belastungen
Die Personalrats-Vorsitzenden und Verdi weisen auf die hohen Belastungen hin, die von den Sparkassen-Beschäftigten gerade während der Corona-Krise nach wie vor zu meistern seien. So sei zum Beispiel die Streikbereitschaft in den Filialen besonders hoch, denn sie leisteten trotz aller Digitalisierung wesentliche, unverzichtbare Dienste für die Kundinnen und Kunden vor Ort. Es gelte, diese täglich praktizierte Sozialverpflichtung der Sparkassen als kommunale Kreditinstitute zu wahren; und die Beschäftigten, die das leisteten, weiterhin angemessen dafür zu bezahlen.
Die Verärgerung über das lange Zeit völlige Fehlen eines Arbeitgeber-Angebots sei in den Belegschaften nach wie vor groß, die Streikbereitschaft sei immens hoch, es gebe zudem zahlreiche neue Eintritte in die Gewerkschaft – all diese Punkte zählen die Gewerkschafts- und Personalvertreter mit Blick auf die aktuelle Tarifrunde auf. Sie verweisen auch darauf, dass das Geschäftsmodell der Sparkassen weiterhin tragfähig sei, dass es gute Erträge und üppige Vorstandsgehälter gebe – deshalb sei eine angemessene Bezahlung der Sparkassen-Beschäftigten angesagt. Dafür werde man weiter kämpfen.